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C. Die Zeit der Babenberger.
1. Die Babenberger kommen in die Ostmark (976).
Ottos J. Nachfolger war sein Sohn Otto II. Gegen ihn empörte sich der
Herzog von Bayern. Er aber bezwang die Aufständischen und schwächte Bayern
dadurch, daß er Teile dieses Landes an zwei Brüder aus dem Hause Baben—⸗
herg gab.“) Dieses Geschlecht war wahrscheinlich am oberen Main beqütert,
vo noch heute die Stadt Bamberg daran erinnert.
Berchthold von Babenberg bekam die Mark im Nordgau, d. i. das
Land am oberen Main und am westlichen Abhang des Böhmerwaldes, — Led⸗
pold von Babenberg wurde Markgraf der Ostmark. — Die Mark im
Nordgau bildete die Schutzwehr gegen Böhmen, die Ostmark das Bollwerk
zegen Ungarn. Aus dem Nordgau zogen die Deutschen fränkischen Stammes
langsam zum Egertale in das Land der Tschechen, — aus der Ostmark wan—
derten die Bayern in das Land unter der Enns.
2. Die Babenberger erweitern die Ostmark bis zur March und Leitha.
Leopold L., der Erlauchte. Der erste Markgraf aus dem Geschlechte
der Babenberger griff wie ein Wetterstrahl die Ungarn an, welche eben wiebder in
das Land eingedrungen waren. Er eroberte Melk, damals eine starke ungarische
Grenzfeste, gründete dort ein Chorherrnstift und erbaute eine Kirche. Leopold,
der Melk zu seiner Residenz machte, dehnte die Grenzen seines Landes vom
Traisenflusse bis zum Wienerwalde aus.
Unter seinem Sohne Heinrich dem Starken begamen sich bereits die
Ansiedler auf der Ostseite des Wienerwaldes niederzulassen, wo Kaiser Heinrich II.,
ein Urenkel Heinrichs J. dem Markgrafen das Gebiet bis zur Schwechat ge⸗
schenkt hatte.
Die größte Erweiterung aber erfuhr die Ostmark unter dem tapferen
Markgrafen Adalbert dem Siegreichen, dem jüngsten Sohne —RXR
(1018 - 1055). In fast ununterbrochenen Kämpfen mit den Ungarn wurde die
Brenze bis an die Leitha und March vorgeschoben.
Auch der Sohn Adalberts, der Enkel des ersten Babenbergers, Ernst der
Tapfere, machte sich durch die Siege berühmt, die er über die Ungarn erfocht.
Der damalige Kaiser Heinrich IV. ehrte ihn durch viele Schenkungen und
verlieh ihm das Ehrenrecht, sich die Landesfahne und das Schwert vortragen zu
lassen. Im Kampfe für seinen Kaiser gegen die aufständischen Sachsen wurde
Markgraf Ernst schwer verwundet und starb am Tage nach der siegreichen Schlacht
ern der Heimat (1075).
So war in den ersten hundert Jahren der Herrschaft der Babenberger die
Ostmark im wesentlichen bis zur gegenwärtigen Grenze ostwärts ausgedehnt
worden und die Mehrzahl der Siedelungen entstanden, die heute noch blühen.
. Die Sage vom zerbrochenen Bogen.