Full text: [Teil 1 = (Für Sexta u. Quinta)] (Teil 1 = (Für Sexta u. Quinta))

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wenig durchforschte Hochland von Tibet. Riesige Gebirge bilden seine Ränder. 
Im Himalaja (d. i. Sitz des Schnees) erhebt sich der Gaurisankar, der größte Berg 
der Erde, bis zu 8000 m Höhe. Das Karakorumgebirge (d. i. Schwarzes Gebirge) 
zeichnet sich durch eine sehr beträchtliche Höhe seines Kammes aus. Im^N. von 
Tibet zieht sich der Kuen Lun weit nach 0. und reicht im W. bis an die Pamir 
(d. i. das Dach der Welt). Von hier erstreckt sich der Hindukusch südwestwärts 
in das Hochland von Iran, während sich nach NO. eine Reihe von Gebirgen 
durch den ganzen Erdteil hinzieht, unter denen der Tienschan (d. i. das Himmels¬ 
gebirge) und der erz- und besonders goldreiche Altai die bedeutendsten sind. 
Südlich vo:i ihnen erfüllt einen großen Teil des Festlandes die Mongolei, die im 
0. durch das Chingangebirge abgeschlossen wird. 
Im N. breitet sich das große Tiefland von Sibirien aus, gegen W. von den 
europäischen Tiefebenen durch das Uralgebirge geschieden. 
Auch die Halbinseln und Inseln Asiens sind zum größten Teile gebirgig. 
Vorderindien enthält das Hochland von Dekan, an das sich nordwärts das Tiefland 
Hindostán anschließt. Westlich davon liegen die beiden Tiefländer von Turan und 
von Mesopotamien, während die übrigen Teile Vorderasiens entweder Hochländer 
sind, wie Arabien und Armenien, oder von Gebirgen durchzogen werden. Unter 
den letzteren bildet der Kaukasus die Grenze nach Europa, während der Libanon 
dadurch bekannt ist, daß sich sein bewaldeter Rücken nach Syrien und Palästina 
hinein erstreckt. 
Das Küstengebiet im S. und 0. des Erdteiles erhält von warmen feuchten 
Winden reichliche Niederschläge. Das Innere dagegen ist zum größten Teile 
regenarm, da es von hohen Randgebirgen umgeben ist. Die Gebirge sind wieder 
sehr gut bewässert und deshalb das Quellgebiet riesiger Ströme. 
Nach N. ergießen sich der Ob mit dem Irtisch und der Jenissei mit der Tun- 
guska in das Nördliche Eismeer; in der Gegend ihres Oberlaufes liegt der Baikalsee, 
der tiefste See der Erde. Aus dem östlichen Sibirien fließt die Lena zum Eismeer, 
während der fischreiche Amur sich zum Stillen Ozean wendet. In diesen ergießen 
sich auch die zwei Riesenströme von China, der Hoangho (d. i. der Gelbe Fluß), 
dessen gelbe Schlammassen dem Meere weithin eine gelbe Farbe verleihen, und der 
noch längere Jangtsekiang. Letzterer kommt aus dem Innern Asiens, aus der 
Gegend von Tibet, ebenso wie der Mekong, der größte Fluß von Hinterindien. In 
den Busen von Bengalen münden zwei gewaltige Ströme, der Bramaputra und 
der „heilige Strom" der Inder, der Ganges, die den Himalaja von NO. und S. 
umfließen. Sie bauen gemeinsam ein großes Delta in den Meerbusen vor, dessen 
Boden sie durch ihre Schuttmengen allmählich erhöhen. Auch auf der West¬ 
seite wird der Himalaja von einem großen Strome begrenzt, dem Indus, der sein 
Delta in den Arabischen Meerbusen vorbaut. 
Zu dem flachen, im Innern gelegenen Aralsee fließen der Amu und der Sir, 
die im Altertume unter dem Namen Oxus und Iaxartes bekannt waren. Das Tief¬ 
land von Mesopotamien (d. i. mitten zwischen den Flüssen) wird von dem Euphrat 
und dem Tigris durchflössen, die beide in der Gegend des Ararat entspringen 
und früher gesondert, jetzt aber gemeinsam mit einem Delta in den Persischen 
Meerbusen münden. Gleichlaufend mit der syrischen Küste zieht sich ein tiefer 
Grabeneinbruch hin. In ihm fließt der reißende Jordan. Er durchströmt den See 
Genezareth, der mit seinem blauen Wasserspiegel, seinem Fischreichtum, seinen 
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