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Länderkunde Europas.
Der größte Teil der Halbinsel bildet eine nach W geneigte Hochlands¬
tafel. die von steil nach dein Meere oder Tieflande abstürzenden Rand-
gebirgen umgeben ist (Fig. 100). Solche Gebirge sind: 1. im N das Kan-
tabrische Gebirge (wovon ist es die westliche Fortsetzung?); 2. im NO das
Iberische Gebirge; 3. im 8 die Sierra Morena. Durch das Kastilische
Scheidegebirge wird das Hochland in zwei flache Hochbecken zerlegt:
das Altkastilische (800 m) und das Neutastilische (650 m). Das
Kantabrische und das Kastilische Gebirge erreichen die Höhe des Watzmanns
und der Tatra (2700 m).
An das Hochland schließen sich im NO und SW wenig umfangreiche
Tiefländer» vor allem das Ebrobecken (Aragonien) und das Becken des
Guadalquivir sgwadalkiwir^ (Andalusien).
In deren Nähe besitzt die Halbinsel am Nord- und Südraude je ein
Hochgebirge:
1. im N die Pyrenäen (siehe § 135). In welcher Gruppe gipfeln sie?
Der regenarme und daher kahle, breite, spanische Südabhang bildet einen
starken Gegensatz zu dem regen- und daher Pflanzenreichen, steilen franzö-
fischen Nordabhang.
2. im S zieht die Sierra Nevada (= Schneegebirge) am Mittelmeer entlang.
Hier erreicht der höchste Punkt der Halbinsel, der MulHachen, 3500 m.
102. Flutzlandschaft in der Provinz Murcia.
Dieser Teil der Pyrenäen-Halbinsel ist außerordentlich heiß und trocken. Daher erscheinen die steilen
Eebirgskämme kahl und steppenartig. Nur in den Flußtälern und da, wo der Boden durch künstliche
Bewässerung genügend Feuchtigkeit erhält, breiten sich reiche Fruchthaine aus, über die sogar einzelne
Dattelpalmen ihre Kronen erheben. Dort liegen auch unmittelbar am Fuße der Berge die kleinen, dicht
gebauten Ortschaften, häufig von den Ruinen alter Burgen überragt. Esel und Maultiere sind die
gebräuchlichsten Last- und Reittiere in allen Mittelmeerländern.