Full text: Grundzüge (Ausg. A)

III. Weitere Grundbegriffe. 
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Licht und Wärme empfängt unsere Erde von der Sonne. Dieser § 45. 
Himmelskörper erscheint uns nur deshalb so klein, weil er so ungeheuer 
weit von der Erde entfernt ist. Die Sonne ist über eine Million mal 
größer als die Erde. Scheinbar legt sie jeden Tag am Himmel einen ge- 
krümmten Weg zurück, einen Tagesbogen (Fig. 34). 
Befestigen wir einen Stab senkrecht im Boden und beobachten den Schatten zu 
verschiedenen Tageszeiten, so sehen wir, daft sich seine Richtung und Länge fort- 
während ändern. Morgens zeigt der Schatten westlich, mittags nördlich, abends östlich. 
Morgens und abends ist er am längsten, mittags am kürzesten. Morgens und abends 
steht die Sonne niedrig am Himmel, mittags am höchsten, und morgens wie abends 
empfinden wir die Wärme der Sonnenstrahlen weniger als um Mittag. Der Schatten 
wird also um so kürzer und die Wärme um so fühlbarer, je höher die Sonne steigt. 
Setzen wir die Beobachtungen längere Zeit hindurch fort, so bemerken wir, daß der 
Mittagsschatten im Winter nie so kurz wird wie im Sommer. Folglich steigt während 
des Winters die Sonne auch mittags nicht so hoch wie während des Sommers und 
spendet uns auch nicht so viel Wärme. Daher haben wir in den Wintermonaten Frost 
mit Schnee und Eis. 
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34. Scheinbare Sonnenbahnen über dem Horizonte an den Wenden der vier Jahreszeiten. 
Wir wissen auch längst, daß es im Winter viel später Tag und viel früher 
Nacht wird als im Sommer. Da also während des Winters die Sonne später 
auf- und früher untergeht, auch nicht so hoch steigt wie während des 
Sommers, muß ihr Tagesbogen kürzer und niedriger sein als im Sommer. 
Den kleinsten Bogen beschreibt die Sonne am 22. Dezember. Dann 
haben wir den kürzesten Tag und die längste Nacht. Der größte Bogen 
fällt auf den 22. Juni (längster Tag und kürzeste Nacht). 
Gleichlang sind Tag und Nacht am 21. März und 23. September. 
Wir haben dann Tagundnachtgleiche. 
Nur an den beiden letztgenannten Tagen geht für uns die Sonne genau im O 
auf und genau im W unter. 
Nach dem Stande der Sonne bestimmen wir unsere Jahreszeiten: am 
21. März beginnt unser Frühling, am 22. Juni der Sommer, am 
23. September der Herbst, am 22. Dezember der Winter.
	        
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