Full text: Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich (Teil 1)

Das Deutsche Reich. 43 
und nach Westen (gegen Württemberg) ist sie offen. An ihrem Nordrande zieht 
die Donau hin, Südbayerns größter Fhift. Bei Regensburg öffnet sich zwischen 
Jura und Bayerischem Wald eine breite Pforte gegen Norden, im Junta! gegen 
Süden. So ist die Hochebene ein wichtiges Durchgangsland des Verkehrs (Orient- 
Expreßzug Paris—München—Konstantinopel, Nord-Süd-Expreßzug Berlin— 
München—Rom). 
Bewässerung. Die Hochebene senkt sich von Süden nach Norden, 
weshalb sich ihre zahlreichen Gewässer: Jller, Lech, Isar, Inn mit Salzach in 
der Donau sammeln. Die südliche Halste des Vorlandes schmücken überdies 
malerische Seen, so der Würm- oder Starnberger See nnd der Chiemsee „das 
Bayerische Meer". Die Schwäbisch-Bayerische Hochfläche ist also reich, im Süden 
sogar überreich bewässert. 
Erzeugnisse. Die seenreiche Südhälfte (s. Abb. S. 40 unten). Im 
südlichen Seengebiet ist das Klima noch rauh (München 520 m) und der Boden 
besteht vielfach aus Kies, Sand und Moor. Wiese und Wald überwiegen darum 
wie in den Alpen. 
Die Einzelsiedelnng ist noch häusig; als Eisenbahnmittelpunkt ragt Rosen- 
heim hervor. 
Die seenfreie Nordhälfte (f. Abb. S. 43). Auch die seenfreie Nordhälfte 
der Ebene ha^ noch unergiebige Strecken wie die H eiden um München und Angsburg 
und die Moore an der Isar, dem Inn und der Donau. Der weitaus größte Teil 
aber ist fruchtbares Getreideland, ja die Gegend um Straubing heißt geradezu 
„Bayerns Kornkammer". Weinbau fehlt; doch wird in den tiefergelegenen und darum 
wärmeren Gegenden, besonders im Inn- und Donautal, viel Obst, im Donautal 
auch Gerste und Hopsen zur Bereitung des Bieres gebaut. Das Bayerische Alpen- 
Vorland ist hauptsächlich ein Gebiet der Landwirtschaft. 
Politische Zugehörigkeit und Siedelungen. Die Schwäbisch-Baye- 
rische Hochebene gehört nahezu ganz zum Königreich Bayern. Der größte Ort des 
Gebietes ist München, die Haupt- und Residenzstadt des Königreichs, 600000 Einw., 
an der Isar gelegen. Die Stadt ragt hervor durch ihre zahlreichen Kunstsamm- 
hingen, ihre Großbrauereien und einen starken Fremdenverkehr; sie ist ferner der Sitz 
einer Universität, einer Technischen Hochschule und einer Akademie der Künste. Isar- 
abwärts folgt Lands Hut. Am Lech liegt Augsburg mit altberühmtem Rathaus, 
mit Spinnereien und Webereien (120000 Einw.). An der Donau die Festung Jngol- 
stadt, an der österreichischen Grenze Passau am Zusammenflusse von Donau und Inn 
in malerischer Lage.
	        
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