Asien. 95
so genannt nach Brahma, dem obersten Gott, .und die Ständescheiduna
in Kasten. Der Reichtum des Landes lockte aber auch fremde, namentlich
mohammedanische Eroberer an. Im Jndusgebiet gibt es heute viele
Mohammedaner. — Fast ganz Vorderindien gehört heute den Eng-
ländern als Indisches Kaiserreich. Die Engländer haben Anbau,
Gewerbefleiß und Verkehr sehr gefördert und viele Eisenbahnen gebaut.
Kalkutta, Hst. an einem Arm des Gangesdeltas, Sitz des Vizekönigs,
wichtiger Ausfuhrhafen Indiens. — Benäres am Ganges, heiligste Stadt
der Hindus. — Lahöre, prachtvolle Stadt im obern Jndusgebiet. —
Bombay (bombe), wichtigste Handelsstadt der Westküste. — Madras, be-
deutende Handelsstadt an der Ostküste.
2. Hinterindien (4 mal so groß wie das Deutsche Reich), handsörmige
Halbinsel mit der fingerartig vorgestreckten Halbinsel Mal ata. Zwischen
den nordsüdlich ziehenden Gebirgen 4 Ströme, von denen der Menam
der bedeutendste ist. Auf dem fetten Schlammboden der Flußtäler gedeiht
viel Reis. Die Tier- und Pflanzenwelt erinnert an Vorderindien.
Die Bewohner sind auf Malaka Malayen, im übrigen Hinterindien
ein Mischvolk von Malayen und Chinesen (Jndochinesen). Sie bekennen
sich größtenteils zum Buddhismus. Diese Religion wurde von dem
indischen Weisen Buddha begründet. Sie zählt etwa so viel Anhänger
wie die christliche der ganzen Erde, da sich zu ihr fast alle Mongolen-
Völker des mittleren und fö. Asiens bekennen.
Die westlichen Küstenländer und der 8. Malakas bilden das britische
Hinterindien. — Den Franzosen gehören die ö. Küstenländer. — Ein
einheimisches Reich ist Siam mit der größtenteils auf Inseln erbauten volk-
reichen Hst. Bangkok.
3. Tie indischen Inseln (Jnselindien) bestehen aus zahlreichen
Inseln, die sich zu beiden Seiten des Gleichers zwischen Südasien und
Australien ausbreiten. Man unterscheidet vier Hauptgruppen: die Großen
S u n d a i n s e l n (Börneo, Sumatra, Java, Celebes), die K l e in e n S u nd a-
inseln, die Molukken oder Gewürzinseln und die Philippinen.
Die größte der Inseln ist Börneo, so groß wie Skandinavien. — Die
Inseln sind gebirgig und vulkanreich. Java ist das vulkanreichste
Land der Erde.
Die Pflanzenwelt ist bei dem gleichmäßigen, feuchtwarmen Tropen-
klima sehr üppig. Zu den sonstigen Kulturpflanzen der heißen Zone kommen
köstliche Gewürze wie Gewürznelken, Muskatnüsse, ferner Sagopflanzen
und auf den Philippinen Manilahanf. Reis, Zuckerrohr, Kokosnüsse und
Brotfrucht gedeihen in Fülle. Zu der vielgestaltigen Tierwelt gehören die
zahlreichen Papageien und Gewürztauben, der Fliegende Hund, der Orang-
Utan (Sumatra und Börneo) und der Königstiger (Sumatra und Java).
Die Bewohner sind Malayen und größtenteils der Lehre Mohammeds
ergeben. Im Innern der großen Inseln herrscht unter ihnen noch viel
Wildheit. An den Küsten sind kühne Seeräubereien nicht selten. — Für
Europäer ist das Klima durchweg ungesund. Die Niederländer
besitzen die Großen und Kleinen Sundainseln und die Molukken. Die Perle
unter ihren Besitzungen ist die volkreiche Insel I a v a. Den Am e r i k a n ern
(Union) gehören die Philippinen.
c) Inner- und Gstcrsien.
Das Gebiet von Inner- und Ostasien umfaßt das Chinesische
Aeich (größer als Europa, weniger E.) und die Königreiche Japan
und Korea.