Full text: Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa (Teil 1)

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Federn werden zum Putz gebraucht. Sie leben nur m den wärmsten 
Ländern der Erde. 
1) der Papagei, der Affe unter den Vögeln, ist ein gelehriger, 
schöner und poffirlicher Vogel. Seine Füße gebraucht er wie Hände, 
bringt damit die Speisen zum Munde, und kratzt sich hinter den 
Ohren. Seinen hakenförmigen Schnabel benutzt er zum Klettern und 
Anhalten, auch zum Ausklauben und Knuppern. Er kann seufzen, 
lachen, nicßen und gähnen, und lernt leicht sprechen. Die merkwür¬ 
digsten Arten desselben sind: der Aras oder indianische Rabe in 
Südamerika, der kurzgeschwänzte Kakadu in Ostindien, der Jako in 
Guinea, und der Zwerg Papagei oder die Unzertrennlichen, 
welche sich einander nie verlassen, und von denen das länger Lebende 
dem Gestorbenen bald nachfolgt. — 2) Der P fe ffe r fr e sse r und 
der Tukan in Südamerika leben von Pfefferkörnern undPisangfrüchten. 
— 3) Der Nashornvogel in Ostindien, so groß wie ein Haus¬ 
hahn, hat einen sehr langen Schnabel, und lebt von Aas; alle 
Thiere ßiehen vor ihm. 
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Zur dritten Ordnung gehören die spechtartigen Vögel. 
Sie haben kurze Füße zum Klettern, meistens einen geraden, nicht 
dicken, aber festen Schnabel, und leben von Insekten. 
Der Specht hat 2 vorwärts und 2 rückwärts gekehrte Zehen, 
womit er geschickt baumauf und baumab klettern kann. Seinen 
starken Schnabel gebraucht er zum Aufhacken der Baumrinde, um die 
Insekten darunter hervorzulocken. Bei uns finden sich 6 Arten: der 
gemeine ^Specht, der große und kleine Buntspecht, der 
Grünspecht, der Blauspecht und der B aumläufer (nament¬ 
lich der Grauspecht und der Mauerspecht). — Der Wende¬ 
hals in ganz Europa kann den Hals nach allen Seiten drehen; seine 
Hauptnahrung sind Ameisen und die Larven der Insekten. Er wan¬ 
dert im Winter von uns. — Der Eisvogel, der schönste Vogel 
unsers Vaterlandes, hält sich an Teichen und Bächen in Erdlöchern 
auf; seine Nahrung sind Wafferinsekten und kleine Fische. — Der 
Bienenfresser oder Jmmenwolf, größer als ein Stahr, frißt 
Heuschrecken und Bienen, und hat ein schmackhaftes Flei'ch. — Der 
Wiedehopf, in Europa und Ostindien, hat einen beweglichen Feder- 
busch auf dem Kopfe, und lebt von Würmern und Insekten, die er im 
Miste aufsucht. — Der Kolibri in Südamerika und am Vorgcbirg 
vergüten Hoffnung, der kleinste, aber auch schönste und prachtvollste 
Vogel, lebt von Blumenhonig, und von den kleinen Insekten in Blu¬ 
menkelchen. Der Topaskolibri ist der gröste; der kleinste ist der 
Summvogel, nicht größer als eine Hummel, wiegt ein halbes Quent¬ 
chen, und seine Eier sind nicht größer als eine Zuckercrbse. Der präcl)-
	        
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