Full text: Für Sexta, Quinta und Quarta (Teil 1)

Vorderindien, 
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politisches. Iran umfaßt drei selbständige Staatsgebiete: im W. 
Persien; im O. Afghanistan und Belutfchistsn. Die Bewohner sind 
teils arischen Ursprungs, Nachkommen der alten Perser und Meder, teils 
später eingewanderte Türken; alle bekennen sich zum Islam. 
a. ^ersten ist ein sehr zerrütteter Staat, der von einem Schah Schach] 
despotisch regiert wird. 
Am SW.-Fuße des Demäwend: WTeherän^, 200 T. Einw. 
Im NW. des Landes: WTäbris, 120 T. Einw., an der Handels- ( 
straße nach Ersernm. 
Im Süden: OSchiräs, durch sein Rosenöl berühmt. 
d. Afghanistan (mit SKabuls hat eine kräftige Bevölkerung, welche 
den vordringenden Engländern viel Schwierigkeiten bereitet. Wichtig ist das 
Land, weil es den Handel zwischen Indien und Ceutralasieu vermittelt. 
e. Lelntschistan (mit ist sehr öde und dünn bevölkert. 
3. Vorderindien. 
Lage und Größe. Die Solimankette scheidet Iran von Vorder- 
indien. Diese Halbinsel erinnert vielfach an Italien: die Lage zwischen 
zwei andern großen Halbinseln, das Hochgebirge im N., die am S.-Fnße 
desselben liegende Tiefebene, endlich die vorgelagerte Insel, hier freilich im 
O., dort im W. Dagegen stimmen nicht überein die Gestalt der eigent- 
lichen Halbinsel, die Bodengestaltung derselben und die Größe. Vor- 
derindien ist nämlich 12mal größer und hat 8mal mehr Einwohner als Jta- 
lien (240 Mill.). 
Wodengestatt und Wewässerung. Der Himälaya, an Ausdehnung 
und Höhe das gewaltigste Gebirge der Erde, zieht vom Hindu kusch aus 
zuerst nach SO., dann direkt nach O. Die höchsten Gipfel befinden sich in 
dem letzteren Teile: der Dhawalagiri [dawalaschm], der Gaurisäukar 
oder Mount Everest smannt ewerestj (8800 m) und der Kantschinschlnga. 
Die große Regenmenge, welche hier fällt, bewirkt einen prächtigen Wald- 
wuchs, der die Abhänge bis hoch hinauf bedeckt. Am N.-Fuße des Huna- 
laya entspringt der Indus, der am Westende des Gebirgs plötzlich nach 
Süden umbiegt und dem indischen Ozean zuströmt. An seinem mittleren 
und unteren Lauf breitet sich eine trockene und wüste Tiefebene aus, 
die östlich bis zum oberen Ganges reicht. Letzterer kommt aus dem Innern 
des Hochgebirgs und ergießt sich in den bengalischen Meerbusen; seine Wasser 
vermischen sich mit denen des Brahmaputra, der das O.-Ende des Himälaya 
durchbricht. Beide Flüsse durchströmen eine ungemein fruchtbare Tiefebene. 
Die eigentliche Halbinsel beginnt etwa mit dem Wendekreis des 
Krebses, unter welchem das Vindhya-Gebirge gelegen ist. Dann folgt 
nach S. hin die dreiseitige Hochebene von Dekan, eingeschlossen durch 
die West-Ghats (d. h. Treppen) an der Malabarküste und durch die 
Ost-Ghats an der Koromandelküste. Diese Hochebene ist künstlich gut 
bewässert und reich au Diamauten und Kohlen. 
Klima und Wrodukte. Die Nähe des Äquators macht Vorderindien 
zu einem der heißesten Länder der Erde, zumal die kalten Nordwinde keinen 
Zutritt haben. Die Niederschläge sind überaus reichlich und werden durch 
die Monsune verursacht, d. .h. Wechselwinde, welche im indischen und 
großen Ozean regelmäßig ein halbes Jahr ans SW. wehen und die West¬
	        
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