Full text: Grundzüge der Erdbeschreibung

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8000 Q.-Meilen, von denen auf das jetzige Griechenland 
etwa 900 kommen. Die Anzahl aller Bewohner beläuft sich 
etwa auf 8 Millionen, von denen 1 Million dem Griechi- 
schen Staate angehört. Es kommen demnach im Durchschnitt 
auf die Q.-Meile 1000 Einwohner, eine Bevölkerung, die 
im Vergleich mit der der übrigen Europäischen Staaten, nur 
gering genannt werden kann. Der Grund davon liegt zum 
Theil in 'der sehr gebirgigen Beschaffenheit des Bodens, zum 
Theil in den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen 
des Landes. 
§. 93. 
Oberfläche. 
Den Nordrand der Balkan-Halbinsel bildet ein 
hohes Gebirge, der Balkan oder Hämus, das nach Sü- 
den durch die ganze Halbinsel sich verzweigt, und das in seinem 
höchsten Theile mit einigen seiner Gipfel bis in die Schnee- 
region hineinreichen soll. Es gehört dieses Gebirge zu den 
unwegsamsten und daher auch zu den unbekanntesten in Europa. 
In der Mitte der Halbinsel erhebt sich eine Gebirgs-Jnsel, 
das Macedonische Hochland, von welchem aus gegen Osten, 
Nordwesten und Süden Gebirgsketten ziehen, die den 
Gliederbau der Halbinsel bilden. Ein für sich bestehendes klei- 
nes Hochland ist die Halbinsel Morea, in deren Mitte 
die Hochebene von Area dien liegt, welche einzelne Gebirgs- 
zweige nach allen Seiten hin entsendet. Einer derselben bildet 
das südlichste.Vorgebirge der Halbinsel und Europa's über- 
Haupt, das Cap-Matapan. Der größte und der einzige 
große Strom in diesem sonst wasserreichen Lande ist die 
Donau, welche, nachdem sie den P r u t h und andere nicht 
unbedeutende Nebenflüsse hier aufgenommen hat, in's Schwarze 
Meer geht; die übrigen Gewässer der Halbinsel sind nur 
Küstenflüsse, deren bedeutendster, die M a r i tz a, im Balkan 
entspringt und in das Aegäische Meer fließt. 
§. 94. 
Klima jc. 
In Hinsicht auf ihre Lage gehört die Hämus-Halb- 
insel zu den glücklichsten Ländern Europa's; nur im Norden 
des Hämus giebt es einen' eigentlichen Winter, der meist 
plötzlich auf heftige Sommerhitze folgt; in den südlichen Ge-
	        
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