Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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derben. 5. Was die Frau erspart, ist so gut, als was der Mann 
erwirbt. 6. Die Frau kann mit der Schürze mehr aus dem Hause 
tragen, als der Mann mit dem Erntewagen einfährt. 1. Spare in der 
Zeit, so hast du in der Not! 8. Wer nicht spart zur rechten Zeit, 
der muß darben zur Unzeit. 9. Bis Abend glänzt kein Morgenrot; 
drum spare beizeiten für Alter und Not! 10. Junges Blut, spar' 
dein Gut; Armut im Alter wehe thut! 
47. Das Schlaraffenland. 
Eine Gegend heißt Schlaraffenland, 
den faulen Leuten wohlbekannt, 
die liegt drei Meilen hinter Weihnachten; 
ein Mensch, der dahinein will trachten, 
muß sich des großen Dings vermessen 
und durch einen Berg von Kuchen essen, 
der ist wohl dreier Meilen dick; 
alsdann ist er im Augenblick 
in demselbigen Schlaraffenland. 
Da hat er Speis' und Trank zur Hand: 
da sind die Häuser gedeckt mit Fladen, 
Lebkuchen Thür und Fensterladen; 
um jedes Haus geht rings ein Zaun, 
geflochten aus Bratwürsten braun; 
vom besten Weine sind die Bronnen, 
kommen einem selbst ins Maul geronnen. 
An den Tannen hängen süße Krapfen, 
wie hier zu Land die Tannenzapfen. 
Auf Weidenbäumen Semmeln stehn, 
unten Bäche von Milch hergehn; 
in diese fallen sie herab, 
daß jedermann zu essen hab'. 
Auch schwimmen Fische in den Lachen, 
gesotten, gebraten, gesalzen, gebachen; 
die gehen bei dem Gestad' so nahe, 
daß man sie mit den Händen fahe. 
Auch fliegen um, das mögt ihr glauben, 
gebratne Hühner, Gäns' und Tauben; 
wer sie nicht fängt und ist so faul, 
dem fliegen sie selbst in das Maul. 
Die Schweine, fett und wohlgeraten,
	        
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