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Die fremden Erdteile.
V. Australien und die Inselwelt im Groszen Ozean.
(fast 9 Mill. qkm, fast 7 Mill. E., noch nicht 1 auf 1 qkm).
Überblick.
Australien legt sich inselförmig an den SO. der Alten Welt an. Im
W. von dem inselarmen Indischen Ozeane begrenzt, ist es an seiner Ostseite
von einem Jnselschwarm begleitet, der fast den ganzen Großen Ozean erfüllt.
In welchem Teile des Ozeans sind die Inseln besonders zahlreich? Diese
Inseln ordnen sich in zwei Jnselgürteln an. Der eine verläuft parallel der
australischen Ostküste von Neuguinea bis Neu-Seeland, der andere
lehnt sich außen an diesen an in Form eines stumpfen Winkels, in dessen
Scheitelpunkt die Fidschi- und Samoainseln liegen. So lassen sich
3 Teile unterscheiden: a) Das Festland von Australien, b) die
australischen Inseln mit Neuseeland, c) Polynesien.
1. Das Festland.
(fast 8 Mill. qkm, fast 5 Mill. E.).
1. Das Land. Australien teilt mit den beiden andern Südfestländern
die geringe Gliederung. Nenne die angrenzenden Ozeane, Buchten
und Meeresstraßen nach der Karte!
Bodenform. Ein niedriges Tafelland erfüllt den W. bis zur Mitte;
Tiefland umsäumt die Küsten und nimmt im 0. größere Flächen ein. Die
Ostküste selbst wird von einem älteren und darum stark abgetragenen, niedrigen
Faltengebirge eingenommen, das verschiedene Namen trägt. Die Blauen
Berge erscheinen als eine Reihe von Hochflächen mit stellenweise steil ab-
gesetzten Klippenrändern, die das Überschreiten erschweren. Die Austral-
alven mit ihren sanft gewellten, niedrigen Plateaus (bis 2200 m) rechtfertigen
kaum den Namen „Alpen".
Klima. Für die Regenverteilung des Erdteils ist diese Lage des
Gebirges sehr ungünstig. Der schmale Osthang erhält durch den Südost-
passat reichlich Regen zu allen Jahreszeiten. Im W. vom Kamm nimmt aber
die Regenmenge schnell ab, so daß nur die genügsamsten Pflanzen im dürren
Lande ihr Leben fristen können. Wegen der Trockenheit und Pflanzenarmut
hat das Innere große Gegensätze in der Erwärmung. Berüchtigt sind die
vom Innern zur Küste wehenden heißen Winde, deren trockne Hitze das
Laub kräuselt und die Weizenfelder förmlich versengt. — Im tropischen N.
bringt der NW,-- Monsun im Südsommer Regen. — Schnee fällt in der
Ebene sehr selten.
Die Bewässerung ist infolge der Regenarmut und der unregelmäßig
in heftigen Güssen fallenden Regen sehr dürftig und ungleich. Es fehlen
ständig fließende, größere Gewässer mit Ausnahme des schiffbaren Murray
(mörre). Die Regenflüsse, die nur nach größeren Regen Wasser führen,
heißen hier er6 6k8 (krkks). In dem Tieflande w vom Murray und
Darling finden sich zahlreiche Salzseen, die in der Dürrezeit zu Salzsümpfen
eintrocknen, wie der in einer Erdsenke liegende Eyre(är)-See..