A. Das liebe Elternhaus
11. Alles schläft.
Sonne hat sich müd' gelaufen, spricht: „Nun laß ich's sein!“
geht zu Bett und schließt das Auge und schläft ruhig ein.
Bäumchen, das noch eben rauschte, spricht: „Was soll
das sein?
Will die Sonne nicht mehr scheinen, schlaf ich ruhig ein!“
Vogel, der im Baum gesungen, spricht: „Was soll das sein?
Will das Bäumchen nicht mehr rauschen, schlaf' ich ruhig ein!“
Häschen spitzt die langen Ohren, spricht: „Was soll das sein?
Hör' ich keinen Vogel singen, schlaf' ich ruhig ein!“
Jäger höret auf zu blasen, spricht: „Was soll das sein?
Seh' ich keinen Hasen springen, schlaf' ich ruhig ein!“
Mein Kindchen macht es ebenso,
mein Kindchen, das schläft ein.
Kommt der Mond und guckt hernieder, spricht: „Was soll
das sein?
Kein Jäger lauscht?
Kein Häschen springt?
Kein Vogel singt?
Kein Bäumchen rauscht?
Kein Sonnenschein?
Und 's Kind allein
sollt' wach noch sein?
Nein, nein, nein!
Mein Kindchen macht die Augen zu,
mein Kindlein schläft schon ein.“ Voh. Reduicl.
12. Rãlsel.
Ich kenn' zwei kleine Fensterlein in einem kleinen Haus,
draus guckt den lieben, langen Tag ein kleiner Schelm heraus.
Doch abends, wenn es dunkel wird, und alles geht zur Ruh',
dann macht geschwind der kleine Schelm die Fensterladen zu.
Christ. Dieffenbach.
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