Full text: Das Königreich Sachsen, Die Erde als Himmelskörper (H. 1)

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I. Zur Heimatkunde. 
17. Häufig will man die Höhe eines Berges bestimmen. Man denkt sich 
durch seinen Gipfel eine senkrechte Linie bis hinunter zu der Ebene, auf 
der sich der Berg erhebt. (Forme auf Hein Tisch eine Erhebung aus feuch- 
tem Sand; bohre vom Gipfel aus durch die Sandmasse eine starke Nadel, 
die senkrecht auf dem Tische aufsteht, und bestimme danach die Gipfelhöhe 
des Bergmodells!) In das Innere eines Berges kann man freilich auf 
solche Weise nicht eindringen. Man berechnet deshalb, wieviel Meßlatten 
von bestimmter Höhe man vom Fuße des Berges aus senkrecht übereinander 
setzen könnte, um die Höhe des Gipfels zu erreichen. In Fig. 5 sei die 
Meßlatte so hoch wie der Wegweiser, etwa 2| m. Der senkrechte Ab¬ 
stand des Gipfels a vom Fußpunkt c ist etwa viermal so groß, also 10 m. 
Wenn man berechnet, wie hoch ein Punkt über seiner Umgebung liegt 
der Gipfel über dem Fuß des Berges, oder der Marktplatz der Stadt über 
dem Spiegel des heimatlichen Flusses —, so nennt man diese Angabe die 
vergleichsweise oder relative Höhe. 
Damit man in der Erdkunde von Deutschland alle Erhebungen des 
Landes nach demselben Fußpunkte messen kann, bestimmt man die Höhen 
nach dem Spiegel der Nordsee, in die unsre Elbe mündet. Man bezeichnet 
6, Höhenzahlen. Aus dem Meere steigt das Land allmählich empor. Ort A liegt 200 m, Ort Ii 400 m, 
Ort C 500 m über dem Meeresspiegel (absolute Höhe!). Ort B liegt 200 m höher als A, Ort C 300 m 
höher als A und 100 m höher als ß (relative Höhe!). 
die Höhe des Meeresspiegels mit 0 m; sie gilt als Nullpunkt. Den Meeres- 
spiegel denkt man sich als eine wagerechte Fläche unter dem Lande fortgesetzt 
(Fig. 6). Man berechnet nun, wie hoch ein Berggipfel, der Marktplatz oder 
der Bahnhof einer Stadt über dieser gedachten Linie liegt. Die Höhe 
eines Punktes über dem Meeresspiegel heißt seine Meereshöhe oder 
feine absolute Höhe. 
Viele Häuser der Stadt, namentlich die meisten öffentlichen Gebäude, tragen einen 
in die Grundmauer eingeschlagenen eisernen Höhenbolzen und darüber ein weißes 
Schildchen, auf dem die Nummer des Höhenbolzens (des Höhenfestpunktes) und seine 
Höhe „über Normalnull" (N.N.) abgelesen werden kann. Der Normal-Null- 
punkt, nach dem im Deutschen Reiche alle Höhenangaben bestimmt werden, liegt 
37 in tief unter dem Keller der Berliner Sternwarte in gleicher Höhe mit dem 
Meeresspiegel^. 
1 Für den Lehrer: Genauere Ausführungen über die verschiedenen Arten der 
Höhenmessung bei Rüsewald, Praktische Erdkunde ( Übungen und Beobachtungen. 
Breslau, Hirt) und Berg, Geographisches Wanderbuch (Leipzig, Teubner).
	        
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