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III. Das Deutsche Reich.
B. Einzelgebiete.
1. Deutsches Alpenland.
§ 102. Die Alpen sind eiu gewaltiges Hochgebirge, das sich in weitem
Bogen, fast lOmal so lang wie unser Erzgebirge, südlich von Deutschland
hinzieht und im Montblanc (4800 m) den höchsten Berg Europas
aufweist.
Hochgebirge nennt man Gebirge, die mit umfangreichen Gebieten über
1500 m hinaus ansteigen. Sie zeigen schroffere und wildere Formen als das
niedrigere Mittelgebirge. Im Hochgebirge lassen wir, da die Wärme nach
oben abnimmt, beim Hinaufsteigen zuerst die Ackerfelder und das zartere
Laubholz hinter uns, dann den Nadelholzwald. Es folgen^grüne Matten,
„Almen" genannt, die als Weide oder Wiese benutzt werden. Die Rinder
31. Die bedeutendsten Erscheinungsformen des Hochgebirges: Paß mit Straße im Quertale, Flußtal
mit See und Wasserfall, Alpenmatten, Firnmulde, Gletscher mit Gletscherbach, Schneegipfel.
bleiben hier im Sommer im Freien, und die Hirten wohnen in Blockhäusern
aus Holzstämmen, den Sennhütten. Höher hinauf schwinden auch Gräser
oder Moose, und wir betreten kahle Felsen und die Welt des ewigen, d. h.
nie ganz schmelzenden Schnees und Eises. Der Schnee wird durch seine
Schwere zu schmiegsamem Eise zusammengedrückt, das als Gletscher langsam
ans den Mulden zu Tale gleitet. Aus den abschmelzenden Gletschern ent-
springen Gletscherbäche. Schnee, Regen, wechselnde Hitze und Kälte erzeugen
Risse im Gestein, Wind und Gewässer tragen den Staub und die Trümmer
hinab ins Tal (Verwitterung). (Bild 31 u. 32.)
§ 103. Der Anteil des Deutschen Reiches an den Alpen ist nur gering. Er
erstreckt sich vom Bodensee bis an die Salzach, einen rechten Neben-
fluß des Inn. Die Deutschen Alpen zerfallen in drei durch Lech und
Inn getrennte Gruppen: a) vom Bodensee bis zum Lech die Algäuer
Alpen, in die das Tal der Jller weit eindringt; b) vom Lech bis
zum Inn die Bayrischen Alpen (Bild 33), von denen die Isar kommt,