B. Einzelgebiete.
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umbiegt, Fränkischer Jura. Der Deutsche Jura steigt von der Donau
allmählich an und bricht nach NW steil ab. Der nordwestliche Rand ist
stark zerklüftet; vielfach stehen einzelne, von ihm abgelöste Berge weit vor
dem heutigen Rande, wie der Hohenzollern (860 m) (Bild 37) und der
Hohenstaufen. Am höchsten ist der Iura in der Rauhen Alb (1000 m)
(Bild 38). Der Fränkische Jura ist weit niedriger.
Die Hochflächen des aus Kalk bestehenden Jura sind wasserarm, rauh,
öde und spärlich bevölkert; in den Tälern, wo oft treffliches Obst gedeiht,
herrscht mehr Leben. Reich ist das Gebirge an Höhlen. Einen wertvollen
Schatz besitzt es bei Solnhofen in den großen Schieferbrüchen (Bild 39).
40. Würzburg und die einstige Feste Marienberg. Um die stattliche Hauptstadt von Unter-
stanken senkt sich die Fränkische Platte zu einem weiten Kessel hinab, in den zahlreiche Bäche durch tief
eingeschnittene Täler münden, und der reich an Anmut, an mildem Klima, fruchtbarem Boden und wert-
vollem Weinertrag ist. Das von Bonifatius gegründete Bistum war einst an Macht und Ehren reich.
Jetzt schafft rege Industrie im Kranze der Vororte der Stadt neue Bedeutung und Wohlstand.
Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland.
Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland liegt, in mehreren Stufen § 112.
von 0 nach W sich senkend, zwischen dem Deutschen Jura einerseits,
dem Schwarzwald, Neckarbergland, Odenwald, Spessart und
der Rhön andrerseits; im NO bildet der Thüringer Wald den Abschluß.
Fast das ganze Gebiet entwässert zum Rhein.
Der Neckar entspringt im Winkel zwischen Schwarzwald und Jura, unweit
des einen Quellflusses der Donau. — Der Main entsteht aus dem vom
Fichtelgebirge kommenden Weißen und dem vom Fränkischen Jura kommen-
den Roten Main. Quelle und Mündung liegen unter 50° N. In vielen