Hus dem Vorworte zu den ersten Auflagen. 
Bei der Auswahl der Stoffe für das vorliegende Lesebuch 
sind die Herausgeber bemüht gewesen, nur aufzunehmen, was 
einerseits das Interesse des Schülers zu erwecken vermag 
und dem Verständnisse desselben erschlossen werden kann, 
anderseits durch Korrektheit und Schönheit der Form 
mustergültig ist. 
Der Natur der Sache nach werden die Schüler demnach nur 
Gelegenheit finden, sich mit den Erzeugnissen unserer besten 
Schriftsteller bekannt zu machen. 
Damit diese Bekanntschaft in keiner Weise verkümmert werde, 
sind die aufgenommenen Gedichte, Erzählungen usw. getreu nach 
den Originalen und mit Bezeichnung der Quellen gegeben 
worden. Kürzungen haben nur in vereinzelten Fällen, 
zumeist bei Lesestücken realistischen oder geschichtlichen Inhalts statt¬ 
gefunden?) 
Da das Lesebuch seine Ausgabe durch Darbietung muster- 
gültiger Sprachstücke nicht erschöpft, sondern auch dazu bestimmt 
ist, an der erziehlichen Arbeit der Schule mitzuwirken und den 
in den verschiedenen Unterrichtsgebieten dargebotenen Wissensstoff 
angemessen zu ergänzen, so sind bei der Auswahl der Lesestücke 
religiöse und nationale Gesichtspunkte neben den unterricht- 
lichen maßgebend gewesen. Wit Vorbedacht ist jedoch alles 
Konfessionelle vermieden, und nirgend hat das Streben 
geleitet, für die realistischen Fächer vollständige Lehrgänge zu bringen. 
Die Bemühung, jeder einzelnen Stufe das zu bieten, was der 
Fassungskraft der Schüler entspricht, und was sich mit dem 
Lehr- und Lernstoffe der betreffenden Stufe in Ver¬ 
bindung bringen läßt, wird hoffentlich nirgend vermißt werden. 
Der äußere Lebensgang der Schriftsteller ist im Anhange des 
letzten Teils auf Grund zuverlässigsten Nkaterials skizziert. Von 
einer Art Litteraturgeschichte, von einer Fülle bibliographischer 
Angaben konnte hier nicht die Rede sein. Wir haben wohl nicht 
nötig zu sagen, daß das Gebotene nicht zum Wemorierstoff 
bestimmt ist. 
Berlin. Die Herausgeber. 
') Solche Lesestücke sind durch ein hinter den Namen ihres Verfassers 
gesetztes Sternchen (*) kenntlich gemacht.