Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. 3
Herden von Rindern. Von der Milch der Kühe wird meistens Käse be-
reitet. Diese Viehzucht in den Alpen wird Alpenwirtschaft genannt.
Die Herden bleiben mit ihren Hirten, den Sennern (oder Sennerinnen), während
des ganzen Sommers auf den hochgelegenen Alpenmatten, auf denen zerstreut die
Sennhütten liegen. Am Johannistag findet der Auftrieb statt, weil erst dann die
Alm frei von Schnee ist. In großer Zahl weiden die Rinder auf den Alpenmatten,
und melodisch klingt das Geläute ihrer Glocken an unser Ohr. Der Hirt hat viel
Arbeit. Täglich zweimal werden die Kühe gemolken, und ebenso oft muß auch Käse
gemacht werden. Erst am Michaelistage ziehen Herden und Hirten wieder hinab
ins Tal.
2. Die Schweizer Vor- oder Kalkalpen.
a) Nördlich von den Schweizer Hauptalpen liegen noch andere § 3.
Alpcnketten. Da sie den Hauptalpen vorgelagert und niedriger sind, werden
sie Voralpen genannt. Man nennt sie auch Kalkalpen, weil sie zum
Teil aus Kalkstein bestehen. Bekannte Berggruppen in den Schweizer
Voralpen sind der Säntis, Rigi (1800 m) und Pilatus.
Gleich deu Hauptalpen Z sind auch die Voralpen durch große
Formenpracht ausgezeichnet. Ihre Gipfel sind zwar meist nicht mit
ewigem Schnee bedeckt. Aber sie bieten herrliche Aussichten auf die
Eisberge dar. Ferner ist das Voralpeugebiet von einem Kranze schöner
Alpenseen umgeben. Unter diesen sind der Genfer See (600 qkm)
und der nur wenig kleinere Boden-See die größten; der Vierwald-
statt er See aber ist der schönste. (Nenne die Flüsse, die diese Seen
durchfließen! Nenne noch andere Seen!) Die Alpenseen haben große
Bedeutung. Da die Alpenflüsse einen stürmischen Lauf haben (warum?),
führen sie viel Geröll mit sich fort; dieses lagern sie in den Seen ab.
Bei Hochwasser aber nehmen die Seen große Wassermengen aus; so
schützen sie das Land vor Überschwemmungen.
b) In den Voralpen wird die Viehzucht noch viel stärker als in
den Hauptalpen betrieben. Es stehen größere Weideflächen zur Ver¬
fügung (warum?), und auf dem kalkhaltigen Boden wächst ein besseres
Futter. In den Voralpen kann auch etwas Ackerbau betrieben werden;
viel Verbreitung fand der Obstbau. Ihre Täler und Höhen sind daher
dichter bewohnt, zumal der Reichtum des Landes an Wafferkräften auch
gewerbliche Anlagen möglich machte. Im Gebiet zwischen dem Vier-
waldstätter und Boden-See blüht das Baumwollgewerbe.
3. Das Hügel- und Ilachlanö öer Schwei).
a) Aus dem Kalkalpengebiet der Schweiz gelangt man nach NW § 4.
in ein Hügel- und Flachland. Dieses liegt durchschnittlich nur noch
500 m hoch. Daher sammeln sich in ihm alle Gewässer, die nach N
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