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g^'l)ße Besatzung alle Leiden der Einschließung
erschöpft hatte. Die ganze Armee Bazaines, noch gegen 180.000
P1™, ^ Marschälle, 6000 Ossiziere füllten als Gefangene die
deutschen Festungen an, und eine unermeßliche Kriegsbeute wurde
gemacht, darunter außer den zahllosen Geschützen 53 Adler, 102
Mitraillensm, 300,000 Chassepotgewehren.
Prwz Friedrich Karl ließ ein Armeecorps als Besatzung
in Metz zurück, eine andere Abtheilnng schickte er unter General
Manteuffel gegen Norden, er selbst rückte in Eilmärschen aeaen
dre Loire vor. Jetzt folgten sich begleitet von den größten Schwierig-
reiten eines harten Winters in ununterbrochenem Siegeslaufe unter
der Führung des Prinzen Friedrich Karl und des Großher-
zogs von Mecklenburg die zahlreichen Kämpfe gegen die franzö-
fischen Massen unter General Chanzy an der Loire von Ende
Novembers.bis in den Januar 1871, bis die französische Ersatz-
armee bei Le Maus nach viertägigem Kampfe (8—12. Jan.) voll-
ständig aufgelöst war. 20,000 Mann vermehrten hier noch die
schon zu große Zahl der Gefangenen in den deutschen Festungen.
Orleans war schon am 4. Dezember wieder in deutsche Gewalt
gekommen.
, Während der gleichen Zeit wurde im Norden mit nicht ge-
ringeren Anstrengungen und den gleichen Erfolgen für die dent-
scheu Waffen gekämpft. Göben hatte schon am 28. November
Amiens genommen, besiegte den General Faid herbe in wieder-
holten Treffen und am 19. Januar bei S. Ouentin bis zu
völliger Auflösung. Abermals wanderten 10,000 Gefangene in
die deutschen Festungen. So war auch von der Nordseite Her-
alle Gefahr- für das Belagerungsheer abgeschnitten.
Aber noch galt es einen kühnen Plan Gambettas abzuwenden.
General Bourbaki hatte vou ihm den Besehl erhalten, mit einer
bei Bourges und Lyon gesammelten Heeresmasse, der sich die Frei-
scharler Garibaldis unter deffen und seiner Söhne Führung als
angebliche Kämpfer für die republikanische Freiheit entschlossen,
General Werder anzugreifen, welcher bis Ruits vorgedrungen
war und daselbst am 18. Dezember ein siegreiches Treffen bestan-
den hatte. Belsort sollte entsetzt, der Rhein überschritten und mit
Waffengewalt und Petroleum Verheerung im Rücken der deutschen
Heere verbreitet werden. Werder zog sich vor den von allen
werten zusammenströmenden Massen zurück uud gewann mit seinen:
14. Armeecorps eine feste Stellung bei Belfort. Die immer noch
belagerte Festung im Rücken, erwartete er den Massenangriff der
Franzosen. Da wurde am 15., 16. und 17. Januar gegen eine
dreifach überlegene Uebermacht ein Kamps gekämpft, der würdig
deu glorreichsten Heldenthaten in der Geschichte sich anreiht. Unter