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Europa.
Eine Linie vom Bodensee den Rhein hinauf und über den Splügen-Paß
bis au den Comersee teilt sie in die West- und die Ost-Alpen. In jenen
erhebt sich der höchste Gipfel des Erdteils, der von Gletschern^ rings
umgürtete Montblanc, d. i. Weißer Berg (4800 m).
Von minderer Bedeutung siud die 3 auderu Hochgebirge Europas,
die S)ohe Tatra, n.ö. vom N.O.-Ende der Alpen, die Pyrenäen,
zwischen dem Mittelmeere und dem Golfe von Biscaya, und die Sierra
Nev^äda, im S. der Pyrenäen-Halbinsel.
An 3 Seiteu siud den Alpen Mittelgebirgslaudschaften vorgelagert:
im W. das Französische, im N. das Deutsche Mittelgebirge, im O.
das Karpatenland; im S. nähern sich ihnen die 3 großen s.-enropäischen
Fig. 1. Die natürlichen Hanpttcile Europas.
' Die Schneemassen, die im Hochgebirge fallen und in seinen höheren Teilen,
oberhalb der Grenze des ewigen Schnees oder kürzer der Schneelinie, nicht
mehr wegschmelzen, gleiten unter dem Drucke der eigenen Schwere zu Tale und ver-
wandeln sich auf diesem Wege dnrch Druck, Auftauen und Wiedergefrieren in schmieg¬
sames Gletschereis, das in kleinen Stücken farblos, in größeren prachtvoll blau ans-
sieht. Wie Flüsse gleiten die Gletscher hinab, in den Alpen mit einer durchschnittlichen
Geschwindigkeit von etwa 100 m im Jahre. Sie schleppen mancherlei Gesteinstrnmmer
mit sich, die Moränen genannt werden. In wärmere Gebiete gelangt, schmelzen
die Gletscher ab und entsenden eisig kalte, wasserreiche Bäche. S. Bilderanhang S. 31.