2. Das deutsche Alpenvorland. 
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zahlreichen Schneidemühlen werden die Stämme zu Brettern geschnitten, 
und diese werden dann zu Schindeln, Schuhen, Trögen u. dgl. mehr der- 
arbeitet. — Außerdem sind im Böhmerwald geradeso wie im Thüringer 
Wald zahlreiche Glashütten entstanden, in denen besonders Spiegelglas her- 
gestellt wird. 
Zusammenfassung: Das böhmisch-bayrische Waldgebirge. (Lage nnd 
Ausdehnung, Höhe nnd Beschaffenheit, Besiedelnngs- uud Erwerbsverhältnisse.) 
Ob die westliche Schutzmauer der bayrischen Korn- 
kammer eine ähnliche Beschaffenheit aufweist als die 
a) Die Jurahochflächen Der deutsche Jura ist kein Wald- 
gebirge wie der Böhmerwald, sondern ein öder, kahler und eintöniger Höhen¬ 
zug. Auf seinem Rücken finden sich nur wenig Dörfer, die von Wiesen 
mit dürftigem Graswuchs uud von mageren Getreidefeldern umgeben sind. 
Den Boden bedeckt nur eine ganz dünne Ackerkrume, so daß der Ertrag 
desselben ganz' gering ist. Ein großer Teih desselben ist überhaupt nicht 
anbaufähig und ist mit blendend weißen Kalksteinen bedeckt, zwischen denen 
dürftige Grashalme hervorsprießen. Hier und da ist der Boden mit Wald 
bestanden; aber diese Wälder bestehen zumeist nur aus niedrigen verkrüppelten 
Buchen (Bild von Geistbeck). 
Zur Vertiefung: Wodurch unterscheidet sich also das Jura- 
gebirge vom Böhmerwalde? Während der Böhmerwald fast bis in 
seine höchsten Erhebungen hinauf einen üppigen Pflanzenwuchs, namentlich 
einen großen Reichtum an Wäldern aufweist, die von riesigen Bäumen ge- 
bildet werden, ist der Jura ein kahler Höhenzug, den stellenweise mir 
niedriges Gebüsch und dürftige Wiesen und Felder bedecken, deffen Ober- 
fläche zum großen Teil aber unbebaut ist. 
Woher mag dieser Mangel an Pflanzen wuchs rühren? 
In erster Linie ist daran schuld der Boden. Dieser baut sich auf aus dem 
harten Kalkgestein. Da dasselbe sehr schwer verwittert, so ist die Ober- 
fläche des Juragebirges nur mit einer ganz dünnen Erdkrume bedeckt. Der 
Kalkboden ist aber gleichzeitig auch sehr durchlässig. Er saugt alle Feuchtig- 
keit begierig auf, hält sie aber nicht fest, wie der Lehmboden in unserem 
Ostkreise, sondern läßt das aufgesogene Wasser in die Tiefe gleiten. Des- 
halb ist das Juragebirge auf seiner Oberfläche sehr trocken. Dazu kommt, 
daß der Jura infolge seiner ziemlich hohen Lage, und des geringen Schutzes 
vor deu rauhen Winden ein kaltes Klima aufweist. Deshalb wird ein großer 
Teil der Hochfläche als „rauhe Alp" bezeichnet. 
Was hat diese Armut des Jurazuges zur Folge gehabt? 
Die Wafferarmut des deutschen Juras, die in dem Gesteinsbau desselben 
begründet ist, und die dadurch hervorgerufene geringe Ertragsfähigkeit des 
Bodens haben zur Folge gehabt, daß der Rücken des Jurazuges nur schwach 
bevölkert ist. Wie der Böhmerwald, so weist auch der deutsche Jura nur 
2. Der deutsche Jura.