Full text: Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde

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§ 12. Die Verfinsterungen. 
Eine Sonnenfinsternitz entsteht, wenn der Mond zwischen Sonne 
und Erde tritt, so daß sein schatten aus die Erde fällt. Das kann 
nur beim Neumonde geschehen. Dann deckt entweder (bei der Erdnähe) 
die Mondscheibe die Sonnenscheibe ganz, und wir haben eine totale, 
oder nur zum Theil, und wir haben eine partiale, oder (bei der Erd- 
ferne) so, daß um die verfinsterte Sonnenscheibe her ein leuchtender 
Ring bleibt, und wir haben eine ringförmige Souneufinsterniß. 
Central heißt sie, wenn eine Linie, von uuserm Auge durch das Centrum 
des Mondes gezogen, das Centrum der Sonne trifft. Jede der ge- 
nannten Finsternisse kann anch central sein. Daß wir nicht bei jedem 
Neumonde eine Sonnenfinsterniß haben rührt daher, daß nicht bei jedem 
Neumonde der Mond zwischen Sonne und Erde tritt. 
Eine Mondfinsternis entsteht, wenn die Erde zwischen Sonne und 
Mond tritt, so daß dieser in den Kernschatten der Erde zu liegen kommt. 
Das kann nur beim Vollmonde geschehen. Es giebt totale uud partiale 
Mondfinsternisse. Da nicht bei jedem Vollmonde der Mond in den 
Kernschatten der Erde zu stehen kommt, so haben wir auch nicht bei 
jeder solchen Lichtphase eine Mondfinsternis}. Die Größe der Ver- 
sinsternngen wird nach Zollen gemessen. 
d. Die Erde in ihrer Stellung M Welt. 
§ 13. Das Weltall. 
Die Sterne. Die alten Völker meinten, das Himmelsgewölbe 
umgebe den Erdball wie eine hohle Kugel. Wir wissen aber, daß das 
eine eben solche Täuschung unseres Gesichtes ist, wie die, weuu wir an- 
nehmen, daß der Himmel am Gesichtskreise die Erde berühre, oder daß 
der Mond größer sei, als alle die Sterne, die wir des Nachts mit 
bloßen Angen erblicken. Daß wir ihn so groß sehen, kommt daher, daß 
er uuS viel näher ist. In einer größeren Entfernung würde uns der 
Mond auch als Stern erscheinen. Ebenso sind anch die Sonne und 
die Erde Sterne. Sonne, Erde, Mond und Sterne werden Welt- 
körper genannt. Man unterscheidet die Sterne je nach dem Glänze 
in Sterne erster, zweiter u. s. w. Größe, oder nach ihrer Stellung in 
Fixsterne uud Wandelsterne; diese sind wieder Planeten, Monde und 
Kometen. 
1) Die Fixsterne sind diejenigen, welche gegen einander immer 
dieselbe Stellung am Himmel beibehalten. Sie bilden bleibende Figuren 
am Himmel, die man Sternbilder nennt. Bis jetzt sind deren schon 
100 entdeckt Die bekanntesten derselben sind der Orion, die 12 Stern- 
bilder des Thierkreises, der große und der kleine Bär, auch wohl der 
große und der kleine Wagen genannt u. a. Zu letzterem Sternbilde gehört 
auch der Polarstern; er ist einer von den größeren und verändert kaum 
bemerkbar seine Stelle am Himmel. Die Fixsterne strahlen am hellsten, 
haben ihr eigenes Licht und bewegen sich um sich selbst. Sie heißen 
auch Sonnen. ^ 
2) Die Planeten verändern ihre Stellung sowohl gegen einander,
	        
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