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erkennen wir, wenn wir hören, daß ihnen der Herzog 1370 gestattete, 
von einer Mark wöchentlich zwei Pfennig Zinsen zu nehmen. Nach 
nnserm Gelde dursten sie jährlich 104 % Zinsen nehmen. 
B 
85. Die Bielefelder Münze 
ähreud wir heute in nnserm großen Vaterlande, im deutschen 
Reiche, einheitliche Münzen haben, die au besonderen Münz¬ 
stätten geprägt werden und in ganz Deutschland gelten, gab es früher 
in jedem kleinen Staate nnd Ländchen des alten deutschen Reiches be- 
sondere Münzen. Nicht nur Könige und Fürsten, sondern auch Grafen 
und Herren, Städte and Klöster bescißen das Recht, Münzen zu schlagen. 
So wurden auch im Ravensberger Lande an mehreren Orten Münzen 
geprägt. Im Jahre 1225 verlieh König Heinrich VII. der Gemahlin 
des Grafen Otto II. von Ravensberg das Recht, in Bielefeld und 
Vlotho Münzstätten anzulegen. In der ersten Zeit wurden in Viele- 
seld nur Denare oder Pfennige geprägt. Später aber wnrden auch 
Sechsheller, Marieugrofchen, Groschen, halbe und ganze Taler und 
Dukaten geschlagen. Außerdem prägte man auch Kupfermünzen zu 
12, 6, 3, 2 und 1 Pfennig. Die Heller galten % Pfennig, die Marten- 
groschen Vse Taler oder 8 Pfennig, die Groschen V24 Taler oder 12 
Pfennig. Erst im Jahre 1667 wurde unter dem Großen Kurfürsten 
die Bielefelder Münze aufgehoben. 
s 
86 Der Sparenberg 
^jSSäitfig tritt uus in der Geschichte der Stadt der Sparenberg ent- 
gegen, dessen Türme und Zinnen schon seit Jahrhunderten auf 
die Stadt herabschauen. Wann die Burg erbaut ist, weiß mau nicht. 
Gobeliuus Persona erzählt, Bernhard von der Lippe habe 1177 den 
„Lewenberg" besetzt und befestigt zum Schutze gegen den Grafen 
Hermann von Ravensberg, der ihn 1179 erstürmt habe. Einige Ge- 
schichtschreiber halten den Löwenberg für den Sparenberg. Wahr- 
scheinlich ist der „Lewenberg" in der Banerschaft Lämershagen, die 
früher „Lewenberghagen" hieß, zu suchen. Vielleicht hat die Burg auf 
dem Heinrichsberge daselbst, auf dem noch Überreste vorhanden sind, 
gestanden; auf jeden Fall aber wird fie nicht mit der erst 1256 be- 
zeugten Burg Sparenberg übereinstimmen. Auf dem Sparenberge 
wohnten im Mittelalter häufig die Grafen von Ravensberg. Durch 
ihre Beamten, die Droften, ließen sie die Burg und das zugehörige 
Land verwalten. Einer von ihnen, der Kommandant und Droste 
von Eller, soll 1653 den jetzt noch an den Mauern der Burg vor-
	        
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