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z. B. das kanadische Berufskraut mit einem ausgestopften Vogel ans-
Nordamerika nach Europa.
Suchen wir eine Ubersicht über uusre Pflanzenwelt zu erhalten,
dann betrachten wir sie am besten nach den natürlichen Vereinigungen,,
den „Pflanzenvereinen", die sie bilden. Ein ganzes Dutzend solcher
Vereine weist nnsre Heimat auf. Wir haben folgende Pflanzenvereine:
1. Der sonnigen Hügel und Felsen. 2. Der Äcker und Gärten. 3. Der
Wiesen. 4. Der Schutthaufen, Mauern und Zäune. 5. Der Laub¬
wälder. 6. Der Nadelwälder. 7. Der Erlenbrüche. 8. Der Wiesen-
moore. 9. Der Ufer. 10. Der Sandfelder. 11. Der Heiden. 12. Der
Heidemoore und Heidegewässer.
Die meisten Pflanzen sind unabhängig von der Bodenbeschaffen-
heit. Andre dagegen zeigen eine besondere Vorliebe für bestimmte
Bodenarten. Bei manchen ist diese Vorliebe so stark, daß sie nur aus
den von ihnen gewählten Bodenarten vorkommen. So gibt es
Pflanzen, die nur auf kalkhaltigem Boden gedeihen. Man nennt sie
Kalkpflanzen. Zu ihnen gehören das Wald-Windröschen, das Wald¬
vögelein, der Frauenschuh, die Fliegenblume und der deutsche Zteft..
Den Lehm- und Tonboden lieben besonders der Ackerschachtelhalm, der
Huflattich, die Knollenerbse, das wilde Löwenmaul und einige Ehren-
preisarten. Ausgesprochene Sandpflanzen sind: die gemeine Kiefer,,
die gemeine Heide, der rote Fingerhut, der Mauerpfeffer, der Acker-
Ziest, der Acker-Frauenmantel, der Spergel, der Ackerklee und das
gemeine Leinkraut. Zu den Moorpflanzen gehören der rnndblättrige
Sonnentau, die Glockenheide, die Moosbeere, das Läusekraut, Binsen
und Wollgräser.
Eigenartige Pflanzen sind die fleischfressenden Pflanzen, die sich
von allerhand kleinen Infekten nähren. Von ihnen finden wir ber
uus den Sonnentau, das Fettkraut, den gemeinen und den kleinen
Wasserschlauch.
Die fortwährenden Veränderungen des Bodens rufen auch Ver¬
änderungen der Pflanzenwelt hervor. Wo kahle Hänge aufgeforstet
werden, da vertreiben die dichten Waldbestände die vorher üppig
gedeihenden Pflanzen, und der „Pflanzenverein der sonnigen Hügel
und Felfen" geht ein. Die Heide-, Sumpf- und Moorwiesen werden
in fruchtbare Äcker und Wiesen umgewandelt, die eigenartigen
Heide-, Sumpf- und Moorpflauzen verschwinden, und andre treten
an ihre Stelle.
Unverständige Menschen rupfen und pflücken in den Sommer-
tagen blumenreiche, auffallende Pflanzen in solchen Mengen, daß
manche von ihnen vollständig ausgerottet werden. Darum schonet und'
achtet die Pflanzen; denn sie sind auch Gottes Gaben und uus zum
Segen und zur Freude geschaffen.