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Die Leiter der Bürger- und Mittelschulen heißen Rektoren, die 
der Fortbildungsschulen und höheren Schulen nennt man Direktoren. 
Während 1830 Bielefeld 7 Schulen mit 1400 Schülern, die 
in 24 Klassen unterrichtet wurden, besaß, hatte es 1912 ein Gymnasium 
nebst Realgymnasium, eine Ober-Realschnle, 2 höhere Töchterschulen, 
ein technisches Seminar, 3 Mittelschulen, 12 Bürgerschulen, eine Hilss- 
schule, eine Vorschule, eine gewerbliche Fortbildungsschule, eine Hand- 
Werkerschule und eine kaufmännische Fortbildungsschule (Handels- 
schule). 
N 
32. Unsre Gotteshäuser 
ielefelds älteste Kirchen sind die Altstädter- oder Nikolaikirche und 
die Neustädter- oder Marienkirche. Welche oou beiden die 
altere ist, weiß man nicht. Die Altstädter Kirche ist eine im gotischen 
Stile erbaute dreischisiige Hallenkirche mit einem prächtigen Rund- 
senster im südlichen Seitenschiff. Als schönsten künstlerischen Schatz 
ans alter Zeit enthält die Kirche einen dreiteiligen Klappaltar, der 
Bilder aus der Kindheits- und Leidensgeschichte des Herrn in eichen- 
geschnitzten, buntbemalten Figuren enthält und ans den Rückseiten der 
Türflügel mit Gemälden, die den Sieg des Christentums und die Feier 
des heiligen Abendmahls darstellen, verziert ist. 
Die Neustädter Kirche bestand schon 1292. Wie bei vielen 
Kirchen der damaligen Zeit wird die Bauzeit eiueu längeren Zeitraum 
beansprucht haben. Während die ältesten unteren Teile romanisch 
sind, gehört der Bau der Gotik au. Die Turmspitzen stammen wahr- 
scheinlich erst aus dem 17. Jahrhundert. An der nördlichen Chor- 
wand steht das Grabdenkmal des Grafen Otto III. (f 1306) und seiner 
Gemahlin Hedwig, Gräfiu von Lippe. Ihm gegenüber an der Süd- 
feite finden wir das Grabdenkmal des Grafen Wilhelm II. (1381 bis 
1428) und seiner Gemahlin Adelheid, Gräfin von Tecklenburg. Aus 
dem Jahre 1625 stammt das im Renaissancestil ausgeführte Denkmal 
des braudenbnrgifchen Droften vom Sparenberg, des Grafen Otto von 
der Oye. Das sehr alte Altarbild stammt vielleicht von dem Kölner 
Maler Wilhelm von Herle, oder dem Soester Meister Johann dem 
Jüngeren. Die katholische Kirche am Klosterplatz und die reformierte 
Kirche am Süsterplatz waren ursprünglich Klosterkirchen. Beide sind 
im spätgotischen Stile erbaut. Au der katholischen Kirche sind heute 
noch die angebauten Klostergebäude vorhanden. Sie waren von den 
Franziskanern bewohnt. Die reformierte Kirche gehörte den Nonnen 
des Augustinerordens. Außer der jetzt abgebrochenen, am Klosterplatz 
gelegenen Synagoge waren die vier Kirchen bis 1883 die einzigen in 
Bielefeld. Die immer größer werdenden Gemeinden erforderten neue 
Gotteshäuser, und so entstanden die Pauluskirche (1883), die Johannis¬ 
kirche (1901) und die Martinikirche. Die Methodisten errichteten eine
	        
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