Full text: Grundriß der Erdkunde

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Bildung der Erde. 
voller Palmenwälder; das Zuckerrohr, die Ananas und die Banane gedeihen 
in üppiger Fülle; hier fällt dem Menschen ohne Mühe jedes Lebensbedürfnis 
in den Schoß. Die Eilande sind von lichtbraunen Malayen bewohnt, 
einem wohlgestalteten, geistig bildsamen Menschenschlage; unter ihnen hat 
das Christentum schon an vielen Stellen Boden gewonnen. Zu dem äußeren 
Inselgürtel gehören folgende Inselgruppen: 
1) Neuseeland, eine gebirgige Doppelinsel von der halben Größe Deutsch- 
lands; sie ist von den Engländern kolonisiert; der Hauptort ist Au ckland [ahflänb]. 
2) Die Marianen oder Ladronen und 3) die Carolinen gehören den 
Spaniern. 4) Die Marschall-Inseln. 5) Die Fidschiinseln sind englisch. 
6) Die Freundschaftsinseln. 7) Die Samoa- oder Schifferinseln. 8) 
DieCooks ^kuhks^-Inseln. 9) Die Gesellschastsinseln, darunter Tahiti, 
„das Paradies von Australien" sind französisch. 10) Die niedrigen Inseln. 
1t) Mendanas Archipel oder die Marqnesasinseln sind französisch. 12) 
Die Sandwich HändnitW-Inseln, unter denen die größte Hawaii mit zwei 
thätigen Vulkanen; auf der Hauptinsel Oahu ist Honolulu die Residenz des 
dem Christentum gewonnenen Königs. 
Aufgaben zu § 316 bis 324. 
1. Welche Insel ist dem Carpentaria- 
golfe vorgelagert? 2. Welche Straßen 
scheiden a) Tasmanien, b) Neuguinea 
vom Anstralfestlande? 3. Welche der 
australischen Inseln ist eine Doppel- 
insel? 4. Nenne die Inselgruppen, die 
a) nach Nordost, l>) nach Ost am wei- 
testen von dem Festlande entfernt sind. 
5. Wo ist das Klima wärmer: am 
Carpentariagolfe oder in Sidney? 6. 
Warum ist das Klima Jnneraustraliens 
trocken? 
Zweites Buch. 
Allgemeine Erdkunde. 
Die allgemeine Erdkunde betrachtet die Erde sür sich (physische 
Erdkunde) und als Weltkörper (mathema tische Erdkunde). 
I. Teil. Physische Erdkunde. 
Erste Abteilung. Die unorganische Natur. 
1. Abschnitt. Die Bildung der Erde. 
(§ 325.) Die heißen Quellen (Karlsbad, Geyser) deuten darauf, 
daß im Innern der Erde ein hoher Wärmegrad herrscht. Wie hoch diese 
Wärme steigt, ist durch Erfahrungen nicht zu ermitteln; doch kann man 
eine Vermutung aufstellen. Bestimmt man die Wärme in Schächten, so 
findet sich, daß sie um so höher steigt, je tiefer die Schächte sind, und daß 
die ^Zunahme etwa 1 " R. auf 40 m beträgt. Danach ist wahrscheinlich, 
daß im Erdinnern die Wärme mit zunehmender Tiefe fo hoch steigt, daß auch 
das am schwersten schmelzbare Gestein in heißflüssigen Zustand übergeht, so 
daß also unter der festen Erdrinde ein heißflüssiger Erdkern 
sich findet. 
Über die Ursache dieses Zustaudes der Erde haben die Naturforscher 
folgeude Ansicht. Der Erdball war ursprünglich eine um die Sonne krei-
	        
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