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Geistliche, der unsere Seelen mit der Fülle göttlicher Wahrheit 
ausrüstet usw. 
Der Verdienst aller dieser Leute ist nicht ein gleicher. Es ist 
leicht, ein Handarbeiter zu werden. Der Mann mutz auch seine 
Kräfte ehrlich anstrengen, aber er war kaum aus der Schule, so 
tonnte er schon zugreifen, hatte nicht nötig, viel zu erlernen und 
verdiente deshalb sofort ein gut Stück Geld. Der Handwerker 
mutzte erst drei bis vier Jahre, der Kaufmann ebenso lange in 
seinem Berufe lernen: es kostet also mehr Mühe, den Gesellen 
heranzubilden, als den Handarbeiter, und deshalb wird der Hand¬ 
werker auch einen höheren Lohn erhalten, als der Tagelöhner. 
Ein Arzt mutzte bis zum 19. Jahre das Gymnasium besuchen, und 
dann hatte er noch fünf Jahre lang an der Universität fleitzig zu 
studieren: der Mann mutzte also noch mehr Arbeit an seine Aus¬ 
bildung wenden, nnb deshalb wird er wieder besser bezahlt, als 
der Handwerker. Unter den Arbeitern gleichen Grades wird aber 
stets derjenige am meisten verdienen, der der geschicktere Mann ist, 
der am fleißigsten schafft, am treuesten, gewissenhaftesten seine 
Pflicht erfüllt und dadurch sich die Zufriedenheit und das Ver¬ 
trauen seiner Mitmenschen im höchsten Grade erwirbt. 
Lies R. Manzer: Ein Mann der Arbeit. O. Pache. 
„ Karl Weise: 4 Erzählungen. 
46. Vom Kapital. 
Mein Nachbar, der Tischlermeister, ist ein braver Mann. 
Vor zwanzig Jahren hat er angefangen zu tischlern. Damals 
hatte er nur eine einzige Hobelbank und gar kleine Holzvorräre. 
Aber er arbeitete von früh bis abends und zwar sehr gut. Die 
Leute waren mit seiner Arbeit recht zufrieden: dazu war er auch 
pünktlich. Wenn er seinen Kunden sagte, der Tisch ist Freitag 
fertig, so konnte man sich unbedingt auf dieses Wort verlassen. 
Das hatte zur Folge, datz sich die Kundschaft mehrte und datz mein 
Nachbar gar fleitzig schaffen mutzte, um alle bestellte Ware fertig 
zu bringen. Da kam auch reichlich Geld ins Haus: es fiel aber 
dem Meister nie ein, was er einnahin, auch wieder zu verjubeln. 
Er trank gelegentlich sein Glas Bier, ging Sonntags spazieren 
mit seiner Frau. Er und seine Frau kleideten sich ganz nett, 
aber sehr einfach. So brachte es der Meister fertig, 
datz jedes Jahr ein Sümmchen übrig blieb. Dafür 
kaufte er sich immer etwas für sein Geschäft. Zunächst vermehrte 
er seine Holzvorräte, dann kamen neue Werkzeuge ins Haus. 
Später kaufte er sich noch einige Hobelbänke und stellte einen Lehr¬ 
ling. bald auch einen Gesellen ein. Da er weiter sparsam lebte, 
wurden die Summen, die er übrig behielt, immer grötzer, so datz 
er sich zuletzt eine neue Werkstätte bauen und so viel Werkzeuge an¬ 
schaffen konnte, datz er jetzt 10 Gesellen und 2 Lehrlinge beschäftigt. 
Das war ein vernünftiger Mann: denn neben Gottes Segen ver-
	        
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