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ergreift den Erfurter eine freudig-wehmüthige Rührung, wann man 
den Namen Dalberg nennt und es wird wenig Familien in Erfurt 
geben, die nicht jene Zeit, wo Dalberg das Nuder des kleinen Staa¬ 
tes führte, das goldene Zeitalter Erfurts nennen, die nicht sein An¬ 
denken, wie sein Bildniß, mit treuer, inniger Dankbarkeit bewahren. 
Als Vater des Volkes suchte er hier die Grundsätze zu verwirk¬ 
lichen und in das Leben zu führen, die er in seiner ersten, wahrhaft 
elastischen, Schrift „Betrachtungen über das Universum. Erfurt 
1777; im Jahre 1805 zum 6ten Male aufgelegt" auf das feier¬ 
lichste ausgesprochen hatte. 
Mit musterhaftem Fleiße, seltner Ordnungsliebe und Pünktlich¬ 
keit unterzog er sich allen Geschäften seines hohen Berufes. Nie 
fehlte er bei den Berathungen (Conferenzen) der verschiedenen Justiz- 
und Verwaltungsbehörden, und da erschien er nicht etwa als bloßer 
Ehrenpräsident, der nur mit seinem Körper, in einem goldverbrämten 
Kleide, da sitzt, während der Berathungen vielleicht an seine Austern 
und Trüffeln denkt, und dann, wann es zur Abstimmung kvmnch 
sein Votum mit einem gnädig -stolzen Kopfnicken zu vernehmen giebt. 
Nein, Dalberg war ein wirklich Vorsitzender, der mit Hellem, freien 
Blicke und sicherem Gefühle jede Verhandlung zu dem rechten Ziele 
—7 zum allgemeinen Besten, zur Wahrheit und zum Rechte zu lei¬ 
ten verstand. Es gab keine nützliche Betriebsamkeit, die nicht an 
dem weisen Statthalter einen Freund und Beschützer gefunden hatte. 
Er setzte Prämien aus für die besten Erzeugnisse der Gewerbe und 
der Landwirthschaft; aber jene Prämien waren es weniger, wodurch 
er den Keim zu so manchem Guten legte uud so manches Treffliche 
an's Tageslicht förderte; sondern seine väterliche Sorgfalt, mit der 
er jedes Hinderniß einer redlichen Thatigkeit aus dem Wege zu rau¬ 
men suchte. 
Allen Haß und Zwist suchte der Liebevolle zu verscheuchen —
	        
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