114
III. Naturkunde.
klebriger, hakiger Zungenspitze sind des Forstmanns Gehilfen und der
Vögel Zimmerleute, nützliche und schöne Vögel. Bunt-, Schwarz- und
Grünspecht, nach der Farbe ihres Federkleides.
Singvögel. Der prächtige Paradiesvogel wohnt auf den zu Süd¬
asien gehörigen Inseln. Früher glaubte man von ihm, er habe gar
keine Füße und müsse daher, so lange er lebt, in der Lust schweben. Be¬
sonders schön sind die sehr langen und feinen Federn, welche von seinen
Weichen auslaufen. Der Kanarienvogel stammt von den kanarischen
Inseln und wird wegen seines Gesanges und seiner hübschen Federn häufig
in Käfigen gehalten. Im Freien kommt er jedoch bei uns nicht fort. —
Der goldgelbe Pirol, die Feldlerche, unser erster Frühlingsbote. Die
schwarze Amsel, die Wacholderdrossel, oben grau,unten mit weißlichen,
dreieckigen Flecken, die graue Nachtigall, die zart gebaute Grasm ücke,
das zutrauliche Rothkelchen, der kleine Zaunkönig, die Meisen
und Bachstelzen. Der oben graue, unten weiße Würger. Der Dom¬
pfaff ^oder Gimpel, der bräunliche Kirschfink, der ihm ähnliche ge¬
meine Fink, der allbekannte Sperling, der grüne Zeisig, der bunte
Distelfink, der Kreuzschnabel. Die stahlblau schillernde, gesellige
Saatkrähe, die graue Nebelkräbe, der schwarze Rabe, die diebische
langschwänzige Elster. Der muntere Star. Der schön gelb und schwarz
gefiederte Wiedehopf mit aufrichtbarer Federkrone auf dem Kopse; die
kleinen Kolibris in der heißen Zone. Tie Rauchschwalbe mit röt¬
licher, die Haus schwalbe mit weißer Kehle und die Uferschwalbe.
Tauben. Die Haustaube kommt verschiedenartig gefiedert vor.
Ihr Oberschnabel ist in der Nähe der Wurzel mit einer fleischigen Haut
überzogen, in der die Nasenlöcher liegen. Die Füße, an deren langen
Zehen stumpfe Nägel sitzen, sind kurz, die Flügel lang und spitz. — Die
schnelle Brief-, die oben blaugraue Holz-, dann die Wandertaube,
welche in Nordamerika in unglaublich zahlreichen Zügen erscheint.
Hühner. Der Truthahn oder Puter, aus Nordamerika bei uns
eingeführt, mit langer roter Kehlhaut, kann seinen Schweif wie ein Pfau
ausbreiten und hat einen stolzen Gang. Der Goldfasan wird seines
wohlschmeckenden Fleisches und seiner Schönheit wegen in Gehegen gehalten.
Der Hals ist goldfarben und ins Grüne schillernd; außerdem ist das Ge¬
fieder des Goldfasans von brauner, gelber und rötlicher Farbe. — Der
weiße Silberfasan, das weiß punktierte Perlhuhn, der prächtig ge¬
fiederte Pfau. Das graubraune Reb huhn, die Wachtel, das Schnee¬
huhn, der stattliche Auerhahn und das Birkhuhn.
Laufvögel. Der Strauß, der größte aller Vögel, wohnt in Afrika.
Er ist wohl 3 Meter hoch und größtenteils schwarz; nur die Schwung-
und Schwanzfedern sind zum Teile weiß. Cie werden zur Verzierung der
Damenhüte benützt. Tie Eier, von denen eines 2—3 Pfund wiegt, haben
einen vortrefflichen Geschmack. Der Strauß kann schneller laufen als das
geschwindeste Pferd. Eine Fabel ist es, daß er, wenn er verfolgt wird,
seinen Kopf gleichsam zum Schutze in einen Strauch oder in ein Loch
stecke. Der schwanzlose Kasuar, 2 na hoch, hat ein haarartiges Gefieder,