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a. Gebirge (im S)
aa. Wasserkräfte der Maas und ihrer Nebenflüsse, die im Ober-
lause starkes Gefälle haben. Die reichen Niederschlüge bringen
die Nordwestwinde. Woher?
bb. Kohlenlager im Maasthale, Erzlager der Hohen Venn
(Zwickauer Mulde und Erzgebirge) und Marmor in den
Ardennen — Hauptstädte der Metallindustrie Lüttich und
Namur.
b. Ebene (im N) liefert
aa. Flachs: infolge der Meeresnähe. Ackerbau — Spitzen- und
Damastindustrie (Brabauter Spitzen) in Brüssel —
bb. Wolle: Schafzucht in den grasreichen Niederungen — Teppich-
nnd Tuchweberei in Antwerpen und Gent.
2. durch die Bewässerung.
a. Maas und ihre Nebenflüsse: Betriebskrast.
b. Scheide und Kanäle: Verkehrsmittel — billige Zu- und Abfuhr —
aber Mündungen versandet, so daß die Häfen (Antwerpen und Ost-
ende) künstlich offen gehalten werden müssen;
3. durch die Lage.
a. Mittellage zwischen Deutschland, Frankreich, England, den größten
Industriestaaten — Austausch an Waren (Welche?)
b. Meereslage (am Eingang der Nordsee). Da Scheldemündnng in
Holland, Ausnützung der Meereslage durch Kanäle. Folge: billige
Zufuhr an Baumwolle und Wolle (darum Baumwollenstädte im
N an der Schelde) billige Abfuhr (Handelsstädte Antwerpen und
Brügge).
III. 2.
Vergleiche die rheinische Tiefebene, die Po-. Rhoneebene nach Boden-
gestalt, Bodenarten, Bewässerung, Küste u. s. w.!
Resultate: Die Gestalt der Küsten hängt vorwiegend von der dop-
pelten Thätigkeit des Meeres, der bauenden und der zerstörenden ab.
Die Sturmfluten reißen Busen in das Land, und dnrch Stauungen des
Süß- und Salzwassers bauen sich Untiefen, Sandbänke, Dünen, Barren
auf. Bedeutende Küstenentwickelung erleichtert den Verkehr nach außen
und begünstigt die EntWickelung der Kultur. Ebbe und Flut (Gezeiten)
sind die regelmäßigen Bewegungen (täglich 2 mal) des Meerwassers.
Meeresstraßen und Kanäle sind natürliche und künstliche Wasserstraßen.
Der Ausdruck Kanal, ursprünglich nur für künstliche Wasserverbindungen
zwischen 2 Flüssen oder 2 Meeren angewandt, dient jetzt auch zur Be-
zeichuung einer Meerenge. Deiche sind künstliche, Dünen natürliche Dämme
(zusammenhängende Sandhügel) zum Schutze gegen die Meeresfluten.
Barren sind Sandbänke vor Flußmündungen. Geest ist ein grobsandiger
Boden. (Schotterboden), Marsch fruchtbarer Schlammboden. Die Polder