Full text: Lehrbuch der Geographie

Kursus II. Abschnitt IV. § 137. 211 
(95000 Einwohner) an der Mündung der Oka in die Wolga? große Messe im Juli und 
August, auf welcher gegen 400000 Menschen die Waren zweier Erdteile austauschen. — 
Im 8. von Moskau Tula, bedeutende Fabrikstadt. — Smolensk am Dnjepr, Schlacht 1812. 
Im nördlichen Teile: 
Welikl-Nöwgorod am Jlmenfee, ehemals Sitz des Rurik, Gründer des russischen Reiches 
(862), im Mittelalter eine blühende Hansastadt. — Archangelsk an der Dwinämüudung, See- 
Handel, Walfisch- und Heringsfang. 
Die Doppelinsel Nöwaja-Semljä wird im Sommer von Jägern, welche Eisbären, 
Füchse und Renntiere jagen, und von Fischern besucht. 
c) Die Zartümer Kasan im N. und Astrachan im 3. umfassen das Gebiet 
der unteren Wolga, der Kama und der Südhälfte des Urals. 
An der Wolga: Kasan (132000 Einwohner), Universität, Stapelplatz für den sibirischen 
Handel. — Samara, Getreidehandel. — Sarätow (137000 Einwohner), Fabrik- und Han- 
delsstadt — Astrachan (113000 Einwohner) im Mündungsgebiet der Wolga, mit vorwiegend 
asiatischer Bevölkerung; bedeutende Fischerei besonders auf Stör und Hausen, von denen 
Kaviar und Hausenblase gewonnen werden. — Perm an der Kamä, Eisen- und Kupferberg- 
werke. — Jekaterinbürg an der Ostseite des Urals, Oberbergamt, Goldhütten, — Orenburg 
am Ural, Störfang, Sammelplatz der Karawanen nach Mittelasien. 
An der Wolga liegen viele deutsche Kolonien, besonders in der Nähe von 
Sarätow. 
d) Südrußland umfaßt die früheren türkischen Provinzen Bessarabien am 
Pruth und das Poutische Küstenland am Schwarzen Meere. 
Taganrög am Asowschen Meere, lebhafter Handel. 
Auf der Halbinsel Krim der Handelshafen Sewastopol (Belagerung 1854 und 1855) 
und mehr nach dem Landesinneren zu Simferöpol. 
Chersön am Dnjepr, Hafen, — Nikoläjcw, Kriegshafen. — Odessa (400000 Einwohner) 
verdankt seine Blüte dem Umstände, daß es den einzigen für große Seeschiffe zugänglichen 
Hafen hat an der Westküste des Schwarzen Meeres; daher Hauptausfuhrort für die ruf- 
sisckeu Produkte; Universität. — Kischinew (109000 Einwohner) zwischen Pruth und Dnjestr, 
Getreide-, Wein- und Viehhandel. 
e) Kleinrußland liegt nordwestlich von Südrußland. 
Kijew (250000 Einwohner) am Dnjepr, Festung und Universität. — Poltäwa, Festuug. 
Sieg Peters d. Gr. über Karl XII. 1709. — Charkow (175000 Einwohner) am Vereini- 
gungspunkte der drei Straßen, welche aus Rumänien, der Krim und dem Kaukasus nach 
Moskau führen; Universität. 
f) Westrußland besteht aus Podolieu und Wolynien im 8., und Litauen 
im N. 
Wilna (160000 Einwohner). — Dünaburg an der Düna, Festnng. — Im Bialo- 
wiczer (bjällowitscher) Walde lebt der Wisent, fälschlich Auerochs genannt, das größte 
europäische Landtier. 
g) Die Weichselprovinzen, das frühere Königreich Polen, sind der west- 
lichste Teil des Reiches. 
Warschau (640000 Einwohner) an der Weichsel; Festung und Universität; schöne 
Kirchen und Paläste, lebhafter Handel und Industrie. Vorstadt Praga auf dem rechten 
Weichselufer. — Kalisch an der Prosna, dem Grenzfluß gegen Deutschland hin. — Lodz 
(löbsch, 315000 Einwohner), die bedeutendste Fabrikstadt Polens (Woll- und Baumwollindustrie).
	        
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