Full text: Lehrbuch der Geographie

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Kursus H. Abschnitt V. § 138. 
Fünfter Abschnitt. 
Asien, Afrika, Amerika und Australien. 
1. Asien. 
(§ 138.) Asien im allgemeinen. 
44000000 qkm; 850 Millionen Einwohner. — Äußerste Punkte: Kap Bäba, 44° ö. 2.; 
Kap Deschnew oder das Ostkap, 208° ö. L.; Kap Buru, 1° n. Br.; Kap Tscheljuskin, 78° n. Br. 
a) Lage und Grenzen: §§ 7 und 56. 
b) Horizontale Gliederung: § 7. Obgleich auch der N. zahlreiche Landzungen 
und Vorgebirge aufzuweisen hat, so sind diese in bezng auf die Kulturentwickelung 
des Erdteils wegen des eisigen Klimas bedeutungslos geblieben. — Im 0., S. 
und SW. haben das günstigere Klima und die reiche Gliederung der Küstenländer 
in hohem Grade die Kultur und den Handel gefördert und eine geordnete Staaten- 
bildung ermöglicht, während die Völker im abgeschlossenen, unfruchtbaren Innern 
und im Nordwesten Asiens die Stufe des Nomadenlebens nicht überschritten. 
c) Vertikale Gliederung und hydrographische Verhältnisse: §§ 8 und 9. — 
Von dem zentralen Hochlande führen Stufenländer (mit großen Stromsystemen), 
welche sich terrassenförmig nach allen Richtungen ausdehnen, in die Tiefländer. 
Eigentümlich ist den asiatischen Flüssen die Doppel- oder Zwillingsstrom- 
bildung: Ob und Jenissei, Hoäng-ho und Jäugtse-kiäng, Brahmaputra 
und Ganges, Euphrat und Tigris, Amn und Syr. 
d) Klima. Der größte Teil Asiens (3U der Gesamtoberfläche) gehört der 
nördlichen gemäßigten, der übrige der nördlichen kalten und der heißen Zone an, 
während Amerika sich über vier Zonen erstreckt. Da Asien sich fast vom Äquator 
an bis weit über den nördlichen Polarkreis hinaus erstreckt, müssen die klimatischen 
Gegensätze im Lande auch sehr bedeutend sein. Verschärft werden dieselben dadurch, 
daß sich quer durch Asien hindurch von Arabien an bis zu dem Rande des Ochotskischen 
Meeres ein Hochlandsgürtel zieht, welcher zumeist von Hochgebirgen umgürtet wird. 
Diese verhindern, daß die Seewinde bis in das Landesinnere eindringen, ihre Fench- 
tigkeit daselbst als Regen niederschlagen und einen mildernden Einfluß ausüben 
können. Infolge dessen ist der ganze innere Hochlandsgürtel ein trockenes Steppen- 
gebiet, teilweise Weideland, mit echtem Festlandsklima: glühend heißen Sommern 
und eisig kalten Wintern. Dasselbe gilt von dem in NW. sich daran anschließenden 
Tieflande (Turän, Kirgisensteppe) bis etwa 55° n. Br. 
Im N. von diesem Steppengebiet liegt der ausgedehnte sibirische Waldgürtel, 
innerhalb dessen nach seiner Südgrenze zu auch noch Ackerbau getrieben wird. 
Weiter nordwärts folgt die öde, baumlose, sumpfreiche Tundra, bedeckt mit Moos 
und Flechten.
	        
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