Der Zeitraum der großen Entdeckungen.
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denn vom Ostrande Neufundlands bis Kap Mendocino^) läßt
vischer das Festland auf 96° anwachsen statt auf 71—72°.
Die größte ostrvestliche Anschwellung Südamerikas setzten die
Holländer zwischen Kap 5t. Augustin und die helenaspitze bei
Guayaquil, wo sie einen Längenunterschied von 45°30' an¬
nahmen, der nur um einen Grad zu klein ist. Den atlantischen
Abstand Amerikas von der Alten Welt kannten sie im günstigsten
Falle nur bis auf 3 und 4°; der Fehler aber steigerte sich in
dem Raum zwischen dem Kap der Guten Hoffnung und Kap
Horn bis auf 14° (100° statt 86°).
tDie heutigen Tages herrschte auch früher keine Eintracht
in der Befestigung des ersten Mittagskreises. Mercator legte
ihn über die azorische Insel Corvo, weil zu seiner Zeit dorthin
eine Linie der reinen magnetischen Nordweisung fiel, hondius
bezog seine Meridiane auf die kapverdische Insel Santiago,
weil von ihr aus der päpstliche Teilungskreis berechnet wurdet)
Die spätere holländische Schule zu Abel Tasmans und Nikolaus
vischers Zeiten ließ den ersten Mittagskreis den Gstrand der
Insel Teneriffa berühren. Km 25. April 1634 trat aber im
pariser Arsenal eine Versammlung von Mathematikern und
Geographen zusammen und verständigte sich, in Zukunft die
Längengrade vom lvestrande der Insel Ferro zu zählen, welchen
Beschluß ein königlicher Befehl Ludwigs XIII. für alle fran-
zösischen Kartenverfertiger verbindlich erklärte. Zwar wollte
man gefunden haben, daß jener Inselrand nur 19°51' westlich
von Paris läge, aber da 9 Minuten bei den damaligen Längen
als ein verächtlicher Bruchteil erschienen, so nahm man an,
daß Paris volle 20° westlich von Ferro entfernt sei, so daß
1) Etwa 2" nördl. St. Franziska. — 2) Damit zwischen den
Portugiesen, welche Indien auf dem Dstwege um Südafrika erreichen
wollten, und den Spaniern, für die Tolumbus den lDestweg nach
Indien einschlug, keine Streitigkeiten über den zu erwartenden Besitz
entstünden, verfügte Papst Alexander VI. im Mai 1493, daß eine
Nleridianlinie hundert Leguas (etwa 370 Meilen) westlich der Azoren
und Capverden beide Völker in ihren Unternehmungen trennen solle.
Diese Demarkationslinie war jedoch schon deshalb ziemlich bedeutungs-
los, weil niemand diesen Abstand damals sicher berechnen konnte.