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Geogiaphit. 
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Hohenzollernschen Lande. In natürlicher Hinsicht zerfällt es in vier Gebiete, 
in das Neckargebiet im N., in das Donaugebiet im S., in das Gebiet 
des Schwäbischen Jura und in das Schwarzwaldgebiet und ist dement- 
sprechend in vier Kreise eingeteilt. 
Württemberg ist 19 500 qkm groß (halb so groß wie die Provinz Branden- 
bürg) und zählt fast 21 Mill. E. (auf 1 qkm 125 E.). Es umfaßt einen Teil 
der Gebiete, die im Mittelalterdas Herzogtum Schwaben gebildet haben. 
Im Jahre 1803 wurde es zum Kurfürstentum und 1806 zum Königreich 
erhoben. Gleich Bayern ist es eine eingeschränkte Monarchie. Die 
Haupt- und Residenzstadt ist Stuttgart, der Mittelpunkt des süd- 
deutschen Buchhandels und der Sitz einer Technischen Hochschule. 
Die württembergische Universitätsstadt ist Tübingen. Das vorwiegende 
Bekenntnis ist das evangelische. 
Das Großherzogtum Baden grenzt im O. an Württemberg, im S. an die 
Schweiz, im W. an Elsaß-Lothringen und die bayrische Rheinpfalz und im N. 
an Hessen und Bayern. Im S. und W. bildet der Rhein auf langer Strecke 
die Grenze. Als zwei sehr verschiedenartige Naturgebiete sind die fruchtbare 
Rheinebene und das Gebirgsland des Schwarzwaldes zu unterscheiden. 
Baden hat eine Größe von 15 000 qkm (ist also etwas mehr als £ so groß 
wie Brandenburg) und über 2 Mill. E. (auf 1 qkm 140 E.). Der Großherzog 
residiert in Karlsruhe. Für die Verwaltung ist Baden in 4 Landes- 
Kommissariatsbezirke und weiter in 11 Kreise eingeteilt. Universitäts- 
städte sind Heidelberg und Freiburg. Karlsruhe ist Sitz einer 
Technischen Hochschule. f der Bevölkerung sind katholisch, ^ ist 
evangelisch. 
Das Großherzogtum Hessen. Von diesem Staate haben nur zwei Gebiete, 
Starkenburg auf der rechten und Rheinhessen auf der linken Rheinseite, 
an der Oberrheinischen Tiefebene Anteil. Etwas nördlicher liegt, getrennt von 
diesen, das gebirgige Oberhessen. Hessen hat eine Größe von 7700 qkm, 
ist also nur etwa i so groß als Brandenburg, und 1TV Mill. E. (auf 1 qkm 
170 E.). Die Haupt-und Residenzstadt Darmstadt besitzt eine Tech- 
nische Hochschule, während sich die hessische Universität in Gießen 
befindet, f der Bevölkerung sind evangelisch, ? ist katholisch. 
Die bayrische Rheinpfalz umfaßt das Gebirgsland der Hardt und die 
fruchtbare Pfälzer Rheinebene. (Bayern s. S. 8.) 
Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Dieses Land ist seit 1871 wieder 
deutsch; es wurde durch den Deutsch-Französischen Krieg zurückgewonnen. 
Die Ausübung der höchsten Regierungsgewalt steht in Elsaß-Lothringen 
dem Deutschen Kaiser zu; ein Statthalter, der in Straßburg residiert, 
vertritt ihn. Straßburg ist Sitz einer Universität und gleich Metz eine 
sehr starke Festung. Elsaß-Lothringen ist 14500 qkm groß (so groß wie 
Baden) und hat lA Mill. E. (auf 1 qkm 130 E.). * der Bevölkerung sind 
katholisch.
	        
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