Gliedertiere: B. Spinnen. C. Krebse. 
113 
den Spinnstoff liefern; auf der Oberfeite endigen sie in vier größeren 
und zwei kleineren Spinnwarzen. Zwei davon enthalten nur wenige 
weite, zwei andere je fünfzig enge, die beiden letzten aber mehrere Taufend 
sehr feiner Spinnborsten. Daher kann die Spinne nach Belieben dünnere 
und dickere Fäden hervorstoßen, die sie mit den Fußklauen zusammendreht. 
Aus diesen Fäden spinnt sie ein Netz und fängt darin Fliegen, Mücken 
und andere kleine Tiere, die ihre Nahrung bilden. 
Die Kreuzspinne hält sich bei uns gewöhnlich in Gärten und Gebüschen 
auf. Ihr Netz legt sie an geeigneten Plätzen an. Sie zieht zunächst einen 
starken Grundfaden, dann gerade, platte Fäden vom Mittelpunkte aus 
strahlenförmig nach allen Seiten und verbindet sie durch kreisförmig gezogene, 
klebrige Fäden. Sie selbst sitzt danach still in der Mitte des Netzes oder 
doch in dev Nähe. Fliegt ein Tier hinein, so eilt sie schnell hinzu, um¬ 
spinnt es, damit es nicht entrinnen kann, und saugt es aus. Sie zeigt 
dabei große Klugheit. Kleine Mücken, die wenig Nahrungsstoff enthalten, 
läßt sie unbeachtet, größere Tiere aber, die das ganze Netz zerreißen würden, 
soll sie selbst befreien. Das Weibchen legt 100 Eier, umspinnt diese und 
befestigt sie an Mauern und an andern Orten. Sie erfrieren auch in 
der stärksten Winterkälte nicht. Die Jungen kriechen im Mai des nächsten 
Jahres aus und machen mehrere Häutungen durch. 
Weil die Spinne guten Appetit hat, so vertilgt sie eine Menge lästiger 
Insekten. Daher kann man ihr in Ställen und Scheunen wohl ein Plätzchen 
gönnen; in Wohnzimmern können wir sie allerdings nicht dulden. Die staub¬ 
freien Spinnweben der Fensterspinne werden als blutstillendes Mittel benutzt. 
Die in dem Altweibersommer herumfliegenden Fäden rühren von kleinen, schwarzen 
Spinnen her, die sich ans denselben forttragen lassen. — Die Hausspinne legt ihre ein 
wenig trichterförmigen Netze in den Ecken der Zimmer und Fenster an. Die 7 cm lange, 
starkbehaarte Buschspinne, in Südamerika, soll selbst kleine Vögel töten. Die Tarantel, 
in Süditalien, ist nicht giftig. — Dort lebt auch der den Spinnen verwandte Skorpion. 
Er ähnelt in der Gestalt einem Krebse, denn die Kiefertaster tragen starke Scheren. Seine 
Beute ergreift er mit den Scheren der Kiefertaster, krümmt den Schwanz über den 
Rücken und tötet sie mit dem Giftstachel, der sich am Ende des langen Leibes befindet. 
Die kleinen Milben plagen Menschen und Tiere (Kriitz- und Vogelmilbe) oder bewirken 
das Verderben der Nahrungsmittel (Käse- und Mehlmilbe). 
Spinnentiere, a) "Kopf und Brust verwachsen, b) Überall, die größeren im Süden, 
c) Kleine Tiere. Atmen durch Lungen, ck) 2-\2 einfache Augen, e) Fressen andere 
Tiere, f) Schädlich oder lästig, g) vermehren sich durch Lier, machen aber keine Ver¬ 
wandlung durch. 
Aufg. Wodurch unterscheiden sich die Spinnen von den Insekten? 
0. Krebse. 
§ 58. Der Flußkrebs sorgt dafür, daß Flüsse und Seen von Fäulnis- 
stoffen gesäubert werden. Doch nährt er sich nicht nur von toten Tieren, 
sondern greift auch lebende (Schnecken und Würmer) an. In seinem 
Körperbau erinnert er an die Insekten, doch besteht er nur aus zwei 
Teilen, dem Kopfbruststück und dem Hinterleibe. Der ganze Körper samt 
den Gliedmaßen steckt in einem Panzerkleide. Im August zieht sich der Krebs 
F. Hi rts Realienbuch. Nr. 7. 8
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.