Full text: Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts

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Partie, „die Vierlande", bilden den Obst- und Blumengarten der Hamburger; 
die untere, die sogeuauuten „Elbwerder", niedriger uud wässeriger, sind 
mit fetten Wiesen bedeckt. Die Lüneburger Insel „Altenwerder" hat 
einige Tausend Bewohner, deren Häuser rings auf dem sie einfassenden Deiche 
stehen; sie ist die Milchkammer Hamburgs. — Die Bewohner der am meisten 
seewärts gelegenen Insel „Finkenwerder" beschäftigen sich vorzüglich mit 
Schiffahrt und Fischerei. — Weiter abwärts noch liegen „die Sande", 
deren größere, wie der Krautsand, 3 Stunden lang und 1 Stunde breit, 
mit „riesenhaft fruchtbarem Boden" und 1000 E., vorzügliche Rinderherden 
ernähren. 
Daß die Elbe (und ebenso die Weser) kein ausgebildetes Delta besitzt, 
hat seinen Grund jedenfalls darin, daß sie von SO. nach NW. fließt, also 
den heftigen Strömungen und Stürmen der Nordsee und ihrer starken Flut 
gerade entgegengesetzt,- durch welche das von dem Flusse mitgeführte fruchtbare 
Erdreich nicht vor der Mündung desselben wieder abgesetzt, sondern weit zu 
beiden Seiten derselben niedergeschlagen wird. Daher die weite Ausdehnung 
der fruchtbaren Marschen an den benachbarten Küsten. 
Wie die Weser, Elbe und Oder (ja auch die Weichsel) einen augenfälligen 
Parallelismus in ihrer Hauptrichtung und ihren größeren Biegungen zeigen, 
so besteht auch eine merkwürdige Aehnlichkeit zwischen ihren Nebenflüssen. 
Die bedeutendsten linken Nebenflüsse derselben- sind sämmtlich vorzugsweise 
Gebirgsströme, während sie rechts jeder einen mächtigen, dem folgenden nahe 
rückenden Tieflandstrom ostwestlicher Richtung empfangen, dem sich stets ein 
zweiter mit den Hauptströmen parallel fließender anschließt. Welche sind 
dies? Auch die Ems wiederholt dies im Kleinen. Durch welchen rechten 
Nebenfluß rückt auch der Rhein der Weser nahe? Welchen Vortheil gewährt 
diese eigentümliche Flußbildung? Durch welchen größeren südlicheren rechten 
Nebenfluß tritt der Rhein dem Weser- und Elbgebiet nahe? — 
Welcher der deutschen Ströme gehört am meisten dem Tieflande an? 
Welche Flüsse gehören vorzugsweise dem Hochlande an? Welcher Fluß 
gehört zu einem beträchtlichen Theile einem Oberdeutschen Gebirgsbecken an, 
ehe er das Tiefland betritt? Welcher Strom verbindet am meisten Ober- 
und Niederdeutschlaud? Welcher Strom gehört dem Tieslaude in kürzester 
Strecke an? Welcher Fluß hat auf seinem Laufe die meisten Gebirge durch- 
brocheu? Welcher Fluß bildet das große Thor (Passageland) von Westen 
nach Osten? 
§ 49. Die Cimbrische Halbinsel. 
Die Cimbrische oder Jütische Halbinsel, eine Fortsetzung der nord- 
deutschen Tiefebene, erstreckt sich (zwischen welchen Meeren?) vom 25° 44' bis 
28° 48' O. L. und vom 53» 32' bis 57« 44' N. Br. Die größte Breite 
(wo?) beträgt 24 Ml. Wie heißen die speciellen Meerestheile im N. u. O., 
die sie begrenzen? Die Halbinsel erstreckt sich also durch drei Breiteugrade 
ä 15 geogr. Meilen und hat eine durchschnittliche Breite von 2 Längen- 
graden, deren Ausdehnung in jener Breite a ca. 8,8 Ml. beträgt, was einen 
Flächeninhalt von 7 72, genauer 77 7 QM. ausmacht.
	        
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