Full text: Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts

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In der Nähe der obern March ist das sogenannte „Gesenke" (§ 37, f.), 
eine beträchtliche Verflachung der Sudeten, ein Thor, durch das die 
Mongolen einst gegen Olmütz vordrangen, das aber auch von Alters 
her der Durchgang für die Handelsstraße zwischen Oder- und Donaugebiet 
gewesen. Nach Süden hin ist der Verkehr mit dem Donaugebiet trotz der 
bedeutenden Zuflüsse erschwert (wodurch?), aber doch ermöglicht durch die 
erwähnten Alpenpässe. Der Hauptverkehr aus dieser Seite ist welchem 
Meere zugekehrt? Das Adriatische Meer ist nur 40 Ml. von der Donau, 
von ihren südlichen Nebenflüssen nur 12—20 Ml. entfernt. Schon zur Zeit 
der Griechen und Römer blühte der Handel zwischen diesen Gegenden. — 
Zwischen welchen Flüssen und Meeren bildet der Böhmerwald die Wasser- 
scheide? Und das Mährische Gebirge? — Welche Unterschiede ergeben sich 
aus einer Vergleichnng der Donau mit dem Rhein, der Elbe ?e. in Bezug 
auf Höhe der Quelle, Stromlünge, Lauf jc. 
'Die mitteldeutschen Gebirge. 
§ 31. Das Fichtelgebirge. 
Nördlich der Donauebene erhebt sich der 120 Meilen lange herzy- 
nische Bergzug. Im A. kann man die Richtung desselben als von SO. 
nach NW. gehend bezeichnen; genauer genommen, ist dieselbe eine zweifache, 
eine von SO. nach NW.; und eine andere umgekehrt von SW. nach NO. 
streichende, die beide in dem Fichtelgebirge ihren Ausgangspunkt haben. 
Dies ist für die Bildung des norddeutschen Tieflandes, wie fpäter gezeigt 
wird, von besonderer Bedeutung. Die herzynischen oder mitteldeutschen 
Gebirge bilden den Nordrand Oberdeutschlands und gewissermaßen eine Vor- 
stufe der Alpen, die sich im Osten mittelst der schon erwähnten Mährischen 
Senke mit den Karpathen in Verbindung setzt, mit den Alpen im Westen 
durch die Vogeseu, den Schwarzwald und die Rheinischen Gebirge verknüpft 
ist und im Osten durch den Böhmerwald und die Mährische Höhe ihnen 
nahe tritt. 
Den Mittel- und Knotenpunkt des herzynischen Gebirges bildet das 
vorerwähnte Fichtelgebirge. 
Das Fichtelgebirge, 6 Ml. lang und 4 Ml. breit, vom 50 0 N. Br. 
geschnitten und auf der Ostseite vom 30° OL. berührt, ist nicht durch seine 
Höhe, sondern durch seine Lage (wo in Deutschland?) durch die strahleu- 
förmige Anreihung anderer Gebirge und als Wasserscheide merkwürdig. Der 
Böhmerwald, der Fränkische Jura, der Franken- und Thüringer 
Wald, das Sächsische Erzgebirge (in welchen verschiedenen Richtungen 
vom Fichtelgebirge?) reihen sich ihm an, jedoch nicht unmittelbar, sind vielmehr 
durch niedrige Zwischenzüge und Hochflächen mit ihm verbunden. Main, 
Raab, Eger uud Saale haben auf ihm ihre Quellen. (Nach welchen 
Weltgegenden, zu welchen Hauptflüssen und Meeren gehend?) Vergl. den 
St. Gotthard.
	        
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