Full text: Deutsches Land (Theil 1)

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Es lebe die gesammte Welt! 
Dem Deutschen deutsch am Besteu gefällt, 
Er hält sich selbst in Ehren; 
Und läßt den Nachbar links nnd rechts,. 
Weß Landes, Glaubens und Geschlechts, 
Nach Herzeuslust gewähren. 
Schmidt von Lübeck. 
Geographische Ansicht der Oberfläche Deutschlands. 
Deutschlands südliche Hälfte erscheint als ein von Gebirgen 
durchzogenes Hochland; Norddeutschland dagegen als Niederland, 
welches in der westlichen Hälfte eben, im östlichen Theile hügelig 
ist. Zu Süddeutschland ist, wenn man dasselbe in erdkundlicher 
Hinsicht betrachtet, das Land zu rechnen, welches zum deutschen 
Donaugebiet, zum oberen Elblande und zum mittleren Rhein- 
lande gehört. Es wird demnach nordwärts begrenzt durch die 
Gebirge, welche vom Oderürsprunge an den Elbedurchbruch ziehen 
und durch das Erzgebirge, das Fichtelgebirge, den Frankenwald, 
die Rhön, das Vogelsgebirge, den Westerwald, das Siebengebirge 
und den Zug, der von hier westwärts an den Ursprung der 
Oise sich erstreckt. Die Oberfläche Süddeutschlands bietet eine 
große Abwechselung dar. Von den steilsten, theils kahlen, theils 
ewig beschneiten Felsengipseln, in deren Form die gerade Linie 
vorherrscht, bis zum sanftesten, abgerundeten, schön bewachsenen 
GeHügel, wo durch größere Kugelabschnitte, zum Theil sogar 
durch kleine Hochflächen, die Kronen gebildet werden, findet man 
hier alle, an den Erhebungen der Erde nur denkbare Formen. 
Die tiefsten Thäler und dunkle Schluchten, erstarrte, alles Lebens 
und zu Zeiten sogar des Lichts beraubte Gegenden zeigt das 
höchste Gebirge. Die Uebergänge zu den weiten, mit üppigem 
Pflanzenwuchse gezierten, schön beleuchteten und reich bewohnten 
Niederungen des ebneren Landes bieten die mittelhohen Gebirge 
dar. Gewässer sieht man hier, im südlichen Theile, auf alle 
Weise sich bilden, als Quellen, oft sehr klein, oft sehr bedeutend, 
entspringen; häufig aus Gletschern mächtig hervorströmen, oder 
aus vielen kleinen, den Berghängen entrinnenden Rieseln, zuwei- 
len aus Fließen sich entspinnen, und endlich aus Teichen oder 
Seen entstehen. Da hier die Oberfläche so uneben und im Gan- 
zen viel abhängiger als im nördlichen Deutschland ist, so stürzen
	        
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