Full text: Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts (Einl. Teil)

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Der ursächliche Zusammenhang in der Erdkunde. 
Gesteinsmasse zu tragen; bei starker Verschmälerung der Basis 
bricht es dagegen zusammen. Ferner ist die Verwitterung so stark, 
dass die Gewässer den entstandenen Felsschutt nicht schnell genug 
fortzutragen vermögen. Derselbe häuft sich am Fusse der Berge, 
im Grunde der Täler immer mehr an, und die Übergänge von der 
Höhe zur Tiefe werden dadurch gerundet und alle Formen weich. 
Als harte Gesteinsarten können Granit, Gneis, Syenit, 
Porphyr, Melaphyr, Basalt, Quarz, Quarzit, manche Schiefer, 
und Kalksteine, als weiche Glimmerschiefer und andere 
Schiefer, gewisse Kalksteine, besonders die Mergelkalke, 
Kreide und besonders Sandsteine gelten. 
Jede Gesteinsart lässt, weil sie eine bestimmte Zu¬ 
sammensetzung hat, auch bestimmte Landschaftsformen, 
Berg- und Talformen, die ihr eigentümlich sind, entstehen. Zu¬ 
nächst ist auf den grossen Formenunterschied, der durch krysta 1- 
linisches und geschichtetes Gestein hervorgerufen wird, hin¬ 
zuweisen. Ersteres bildet eine sehr gleichartige Gesteins¬ 
masse, und deshalb liegt in den Formen, die es entstehen lässt, 
eine gewisse Ruhe, zu der sich aber eine grosse Kraft der 
Linien, die in der Festigkeit des Gesteins ihre Ursache hat, gesellt. 
Ruhige und dabei doch kräftige Linien sind allen Granit-, Gneis-, 
Porphyr- und Basaltgebirgen eigen. Denken wir nur an das 
Bild der Hauptalpen, des Riesengebirges, des Donners¬ 
berg, des Yog eis ber g. Bei vulkanischen Erhebungen 
bedingt ferner die Art ihrer Entstehung aus feuerflüssiger Masse 
das Ebenmass der äusseren Form. Der Quarz tritt infolge seiner 
bedeutenden Härte klippen- oder riffartig auf. Ihm ähnlich in der 
landschaftlichen Formenwirkung ist der Quarzit; doch sind 
dessen Bergforinen kuppenartiger und langgezogener, wie die 
Quarzitrücken des Taunus und Hunsriick zeigen. Welch" un¬ 
ruhige Formen geschichtete Ge st e ins ar t en infolge der 
ungleichen Härte ihrer einzelnen Schichten bilden, können wir be¬ 
sonders inSchiefer-, noch mehr in Kalkgebirgen beobachten. 
Bekannt ist die wilde Felsenlandschaft, die man von der Burg¬ 
ruine Altenahr im Ahrtale, einem Nebentale des Rheines im 
Rheinischen Schiefergebirge, schaut. Weit übertroffen wird dieses 
Bild aber durch die D ol o m it en T ir o Is und andere Kalkgebirge. 
Letztere zeichnen sich gewöhnlich nicht bloss durch ihre wild¬ 
zerrissenen Formen, sondern auch durch ihren Höhlenreichtum 
aus. Diese Kalkhöhlen, die ihre Entstehung unterirdischen Wasser¬ 
läufen verdanken, sind mit herrlichen Tropfsteinbildungen 
geschmückt. Zu seltsamen Formen verwittert der Quad e rs and- 
stein. Senkrecht gehende Spaltenbildungen bewirken, dass er 
senkrecht stehende Pfeiler übrig lässt, die aber durch viele Un¬ 
regelmässigkeiten in der Zusammensetzung des Gesteins oder in 
dem Verlaufe der Verwitterung allerlei Formen annehmen, Men¬ 
schen- und Tiergestalten ähnlich werden, wie natürliche Burg¬ 
ruinen aufragen oder sich zu einem Felsentor mit kühnem Bogen
	        
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