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Der ursächliche Zusammenhang in der Erdkunde.
lieh stark mit Ton vermischt sind, so bilden sie ein fruchtbares
Erdreich, den Mergelboden.
Die Feuchtigkeit wird dem Erdboden durch die Nieder¬
schläge der in der Luft enthaltenen Wasserdämpfe zugeführt,
hauptsächlich in Form von Regen oder Schnee. Niederschläge
(ausser dem Tau) können aber erst nach vorangegangener Wolken¬
bildung erfolgen, und da diese nur dann möglich ist. wenn die
Luft einen bedeutenden Gehalt an Feuchtigkeit besitzt, müssen
wir noch weiter deren Quelle nachspüren. Die Erde selbst ist diese
Quelle, so dass also in der Natur ein vollständiger Kreislauf
des Wassers stattfindet. Das Wasser verdunstet überall auf der
Erdoberfläche, wobei es seinen flüssigen Zustand in einen luft-
förmigen ändert. Wo der Wassergehalt der Erde am grössten
ist, da ist auch die Verdunstung am stärksten; je mehr Feuchtig¬
keit aber der Luft zugeführt wird, desto häufiger können .wieder
die Niederschläge erfolgen Darum ist das Meer die Hauptquelle
des Regens, und während mit seiner Nähe die jährliche Regen¬
menge wächst, nimmt sie mit der grössern Entfernung von ihm
immer mehr ab. Einen, wenn auch viel geringeren Einfluss aut
die Wolkenbildung haben ferner die Wälder, weil sie eine grössere
Menge Feuchtigkeit festzuhalten vermögen, also auch wieder aus¬
dunsten können. Durch sie übt die Pflanzenwelt einen rückwirken¬
den Einfluss auf die Niederschläge aus, von welchen ihr Gedeihen
so wesentlich abhängt. Hierin liegt eine hohe Bedeutung der
Wälder begründet, und der Nutzen, den sie dadurch einem Lande
bringen, ist vielleicht nicht unbedeutender als der Wert ihres Holz¬
wuchses.
Auf das Gedeihen des Pflanzen Wuchses hat
endlich die Gunst des Klimas einen sehr grossen Einfluss.
Wärme bedürfen die Pflanzen, damit die Ausdünstung
und hierdurch auch wieder das erneute Aufsteigen des
Wassers, welches die aus dem Boden entnommenen Nährstoffe
den Blättern zuführen soll, gefördert wird ; des Sonnenlichts
bedürfen sie ferner, weil ohne Licht keine Chlorophyll- und
Stärkebildung in den Blättern vor sich gehen kann.
Die grosse Wirkung der Sonnenwärme auf das Pflan¬
zenleben wird uns durch den Kreislauf eines jeden Jahres
vor Augen geführt: ihre Abnahme bewirkt den Winterschlaf,
ihre Zunahme das Frühlingserwachen der Natur. Wenn
wir an diesen Wechsel denken, wird uns der grosse Unterschied
erklärlich, der in der Gestaltung des Pflanzenlebens zwischen den
südlich und den nördlich von uns gelegenen Gebieten hervor¬
tritt. In dem Masse wie nach Süden die Wärme des Klimas stetig
(d. Ii. bis zum Äquator) zunimmt, wird auch der Pflanzenwuchs
üppiger, er bringt immer mannigfaltigere und grossartigere
Formen hervor und liefert immer wertvollere Erzeugnisse;
dagegen geht er nach Norden, weil die Erwärmung der Erde durch
die Sonnenstrahlen immer geringer wird, mehr und mehr zurück.