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30 Kaiser in Aachen, das in Schriftwerken gewöhnlich des römischen
Reiches königlicher Stuhl genannt wurde, gekrönt. Ein Teil der
Reichsinsignien wurde daselbst aufbewahrt. Als im Jahre 1794 die
Franzosen vorrückten, wurden jene zuerst nach Paderborn und von
dort nach Wien in Sicherheit gebracht. Während des Mittelalters
wurden in Aacken mehrere Reichstage und Kirchenversammlungen ab-
gehalten. Das int einfachen gotischen Stile aufgeführte alte Rathaus
enthält im zweiten Stockwerke den fast 45 m langen und 19 m breiten
Kaisersaal, dessen Gewölbe von vier mächtigen Säulen getragen wird,
und dessen Wände mit acht schönen Freskogenlälden mit Darstellungen
aus der Geschichte Karls des
Großen und der Stadt ge-
schmückt sind. Von Bauten der
Neuzeit sind besonders die Tech-
nische Hochschule und das
Kurhaus bemerkenswert. Wie
die warmen Quellen von Aachen
der Stadt schon in früheren
Jahrhunderten einen bedeutenden
Ruf gegeben haben, fo locken
sie auch jetzt alljährlich Tausende
von Fremden, die durch den
Gebrauch vou Bädern gesunden
wollen, an. Auch das jetzt mit
der Stadt Aachen vereinigte
Burtscheid besitzt warme
Quellen und ein besonderes, statt-
liches Kurhaus. Den schönsten
Blick auf das Häuserbild von
Aachen, auf die hügelige Um-
gebung und auf die fernen
Eifelhöhen genießen wir von
dem Lonsberg (spr. lusberg),
aus einem 60 m hohen waldigen
Bergrücken, auf dem uns Promenadenwege zu Spaziergängen ein-
laden.
In der Umgebung von Aachen giebt es noch viele hübsche,
besnchenswerte Punkte. Nach Südosten liegt der alte Flecken Cor-
nelimünster, desseu frühere schöne Benediktinerabtei jetzt als Lehrer-
seminar dient, während wir nach Osten und Nordosten hin die gewerb-
reichen Städte Stolberg (15000 Einw.) und Eschweiler (10000
Einw.) erreichen.
Kehren wir nun wieder zu den Hochflächen der Eifel zurück.
Oestlich von dem Quellengebiet des Losheimer- oder Zitterwaldes, sowie
der südlich davon gelegenen Schneifel bezeichnet die Linie der beiden
^häler Urft und Kyll eine von Norden nach Süden verlaufende
Das Münster zu Aachen.
