Physische Erdkunde. 27
Das größte Stromgebiet weist der Amazonas auf. Es umfaßt
7 Mill. gkw. Missouri-Mississippi ^ 3,3 Mill. gkw., Nil = 3 Mill-,
Donau = 0,8 Mill- Rhein = 0,22 Mill. qkm.
II. 5'ecctl sind Wasseransammlungen in den Vertiefungen der Erd-
obersläche. Ihre Entstehung kann auf gar verschiedene Ursachen zurück-
geführt werden. Der Lage nach unterscheidet man Strandseeen,
Tieslandsseeen, Hochlands- und G e b i r g s s e e e n. Suche
Beispiele!
Nach der Beschaffenheit des Wassers unterscheidet man S ü ß - und
Salzwasserseeen. Die Haffe enthalten in der Regel brackisches
Wasser (Gemenge von Fluß- und Seewasser). Seeen, welche keinen Ab-
slnß haben, sind meistens sehr salzhaltig, da nur reiues Wasser verdunstet,
dagegen andere Stoffe, so auch die Salze, zurückbleiben und den Salz-
gehalt des Sees vermehren. Den stärksten Salzgehalt, 28%, hat der
Eltonsee links von der untern Wolga; das Wasser des toten Meeres
enthält 21,7% Salze.— Wenn bei Salzseen das Wasser durch Verdunstung
größtenteils verschwunden ist, bleiben Salzsümpfe zurück; trocknen sie ganz
ans, so eutstehen Salzsteppem
Seeslächen in qkm:
-^)Kaspisches Meer450000 (etwas größer als Norddeutschland)
Oberer See 84000 (= Bayern und Hessen)
Ukerewe 80000 (etwas größer als Bayern)
^Aralsee 67 000 (etwas kleiner als Bayern)
Baikalsee 35000 (etwas kleiner als Ostpreußen)
Ladogasee 18000 (etwas kleiuer als Schleswig-Holstein)
Wenersee 5500 (= Hanptland von Oldenburg)
-f-Tote^ Meer 1200 (= Fürstentum Lippe)
Bodensee 540 (= >/? Waldeck)
Müritzsee 300 (= Gebiet von Bremen).
4. Die Lufthülle der Erde.
Die Lufthülle der Erde (Atmosphäre) ist ein Gemenge von 79 Raum-
teilen Stickstoff nnd 21 Raumteilen Sauerstoff. Außerdem enthält sie fast
unter allen Umständen geringe Beimengungen vou Kohlensäure, Wasser-
damps und Staub. — Die Höhe der Lufthülle hat man ans den Erscheinungen
der Dämmerung auf 70 - 80 km berechnet; indes folgert man aus dem
Aufleuchten der Sternschnuppen (S 13), daß die Lusthülle sich bis über
300 m hoch erstreckt. — Die untern Luftschichten sind dichter als die obern.
Wie mißt man den Luftdruck? Die Luft ist der am meisten durchsichtige
Körper: doch wirst sie die blaueu Strahlen des Lichtes zurück, so daß uns
der Himmel in dieser Farbe erscheint. — Von der Luft wärme, den
Luftströmungen nnd dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft hängt das
ii 11 rrta der einzelnen Erdräume ab.
I. Die Luftwärme. 1. Die durchschnittliche Jahreswärme eines
Erdraums richtet sich zunächst nach seiner Lage zum Ä q n a t o r. Es
gilt hier also das Gesetz: „I e näher dem Äquator, desto w ä r-
mer, j e weiter p o l w ärts, desto kälter! — Von weiterm Ein¬
*) -f Salzseeen.