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fläche in der Umgegend von Mainhardt nennt man den Mainhardter Wald. Ost¬
wärts folgen auf die Waldenburger Berge die Limpurgcr Berge, zwischen Kocher
und Buhler, bis gegen Hall, und die Ellwanger Berge, um die obere Jaxt bis Crails¬
heim. Westlich vom Neckar und östlich von der untern Enz liegen auf beiden
Seiten des Zaberthals zwei Hügelreihen, die von West nach Ost streichen, südlich
der Stromberg, der bei Sternenfels beginnt und bei Bönnigheim mit dem Michels¬
berg endet, nördlich der Heuchelberg, der von Ochsenberg bis in die Gegend von
Heilbronn sich erstreckt.
Alles Land nun, das außerhalb dieses Hügelgebiets liegt, gehört zum Ebenen-
land. Dieses beginnt im Südwesten bei Schwenningen, zieht als ein schmaler
Streifen am Neckar hinab und theilt sich bei Horb in zwei Zweige, deren einer
gerade nordwärts sich erstreckt zwischen der Nagold und dem Westabfall des Schön-
buchs und dann östlich zwischen den Solituder Bergen und der Enz bis an den
Neckar sich hinzieht, der andere das Hügelland im Süden, Osten und Norden um¬
schlingt. Die einzelnen Theile des Ebenenlandes sind folgende:
1) Ein vier und vierzig Stunden langer, zwei bis sechs Stunden breiter Flächen¬
gürtel am Fuß der Alb, der von Schwenningen und Nottweil zwischen dem Neckar
und der Alb bis Ellwangen und Bopfingen hinzieht. Er beginnt im Südwesten
mit der Baar, einer muldenförmig zwischen Schwarzwald und Alb eingesenkten Hoch¬
fläche am obern Neckar. Auf ihm liegen am Fuß der Alb die Städte Balingen,
Pfullingen und Reutlingen, Neuffen, Metzingen, Owen und Kirchheim, Göppingen,
Aalen.
2) Das Gäu zwischen Schwarzwald und Schönbuch, welches in das obere
oder südliche, und in das untere nördliche oder Strohgäu zerfällt. Hier liegen die
Städte Herrenberg, Weil die Stadt und Heimsheim. An das Strohgäu schließt
sich östlich
3) Die Ludwigsburger Ebene, oder das sogenannte lange Feld, zwischen den
Solituder Bergen und der Enz an, auf welchem sich der einzelnstehende Asberg zu
1107 Fuß über dem Meer erhebt. Hier liegen Ludwigsburg und Markgröningen.
4) Die Filder, eine durch ihr Kraut berühmte, fruchtbare Strecke, die sich an den
Nordostabfall des Schönbuchs anlehnt und gegen Osten dem Neckarthal zu sich absenkt.
b) Die Flächen nördlich von Heilbronn, Neckarsulm, Oehringen, Hall und
Crailsheim, -ctlfo die Flächen am untern Neckar, das Hohenlohische, d. h. die Flächen
am mittlern und untern Lauf des Kochers und der Jaxt und endlich das Mergent-
heimische im Taubergebiet.
Die Flächen, welche so eben genannt worden sind, dürfen wir uns nicht als
ganz eben vorstellen; ihre Oberfläche ist vielmehr wellenförmig und von Thälern
unterbrochen. Nichten wir unsere Blicke in die Ferne, so sehen wir unsern Gesichts¬
kreis überall von sanften Hügeln begrenzt, auf welchen das Auge gerne ruht, wenn
es über die weiten Flächen hingeschweift ist, und welche diesen Landschaften einen
so eigenthümlich lieblichen Reiz verleihen. Der reichste Wechsel der manchfaltigsten
Erzeugnisse ergötzt unser Auge, in der Ebene weit ausgedehnte, gesegnete Frucht¬
felder, in den Thälern saftige Wiesen, Obstpflanzungen und Weinberghaldcn, die
in sorgfältigem Stnfenban an den Thalwänden aufsteigen. Die Ebenen sind die
reichen Kornkammern der angrenzenden Hügelgebiete, und diese sind jenen hinwieder¬
um mit ihrem Holzreichthum nützlich. Der Schönbuch hat vorzüglich Laubholz¬
wälder, im Welz.heimer Wald sind Nadelholzwälder vorherrschend. Die Vorbcrge
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