76 Die fremden Erdteile.
1. Die Baha main sein (etwa 600) sind englisch. Ans Guaua-
hani (San Salvador) landete 1492 Kolumbus.
2. Die großen Antillen. Euba, größte Insel Westindiens, „die
Perle der Antillen', fast so groß wie Süddeutschland, ist spanisch.
Sie liefert den meisten Rohrzucker und viel Tabak auf den Weltmarkt.
Hft. H a b a n a (aw^na). — Spanisch ist ferner die Insel P u e r t o r i c o
(= reicher Hafen) mit großen Tabakplantagen. — Iamaica (größer als
Corsika), englisch, Hst. K i n g st o n (fingst'n); Ausfuhr von Kaffee und
Jamaika-Rum. — Haiti (so groß wie Bayern), besteht aus der größeren
ö. „Dominikanischen" Mulatten-Republik und der kleineren
w. N e g e r r e p n b l i k H a! t i,
3. Die kleinen Antillen wurden ihres Reichtums an Produkten
und ihrer günstigen Handelslage wegen von den Seemächten Europas
in Besitz genommen. Englisch sind B a r b a d o s und Trinidad, n.
von der Orinokomündung isranzösischiGuadeloupe und Ma r t i n i q u e;
niederländisch Cura? ao und dänisch St. T h o m a s mit dem
besuchtesten Freihafeu Westindiens.
4. Südamerika.
1. Das Gcdict der Cordilleren (kordiljsren). a. Das Land.
Die Eordilleren Südamerikas reichen vom Feuerlands -Archipel
bis Panama. Sie sind das längste Kettengebirge der Erde, 3 mal so
lang als der Himalaja. Ter ganze Gebirgszug ist reich au hohen, furcht-
baren Vulkanen. Nach den einzelnen Ländern, welche die Anden dnrch-
ziehen, unterscheidet man:
1. D ie Cord illeren von Patagonien ziehen als einfache
Kette an der fjordreichen patagonischen Küste „entlang, von der gebirgigen
patagonischen Jüselkette begleitet. Ostlich dacht sich das Gebirge
zur Steppenplatte von Patagonien ab.
2. Die Eordilleren von Chile reichen etwa bis zum Weude-
kreis des Steinbocks und werden vom Meere durch eine schmale Küsten-
ebene getrennt. Unter den Bergen der Aeoncagua, 7000 m hoch, die
höchste Erhebung Amerikas.
3. Die Eordilleren von Peru und Bvlivia umschließen die
bis 4000 m hohen Hoch ebenen von Peru und B oliv ia mit dem Becken
des Titicaeasees, dessen Süßwasserschale von Andenriesen umlagert ist:
uuter ihnen der So rata. In der vulkanreichen Küstenkordillere der Sa-
Haina- Das Hochland ist zwar regenarm, aber zu Getreide- und Obstbau
wohlgeeignet. Die höchsten Stufen sind bereits rauh und vorzugsweise
Weide- uud Buschwildnis. Das Küstengebiet leidet an auffallender Trocken¬
heit und zeigt an einzelnen Stellen geradezu Wüstenform. (S- 68.)
4. DieEordilleren von Quito (fito), unter dem Äquator gelegen,
umschließen die regenreiche und fruchtbare H o ch e b e n e v o n Q u i t o >3000 m).
Das ganze Gebiet zeigt üppigen Pflanzenwnchs nnd Waldreichtum. In
der Niederung gedeihen tropische Gewächse, auf deu Hochflächen Getreide
und edle Obstarten. — Unter den Andenriesen von Quito der Ehimbo-
razo (tschimborasso) und der furchtbare Vulkau Eotopari, der höchste
thätige Vulkan der Erde.
5. Die Eordilleren von Neu-Granada teilen sich in drei
Ketten, von denen die ö. an der Küste von Venezuela entlang streicht, die
w. bis zur Landenge von Panama zieht. Tie Hochebene von Bogota
durchfurcht der Magdaleuenftrom. —
An eigenartigen Pflanzen weist das Andengebiet,den K inada um uud
die Kartoffel auf, die hier ihre Heimat hat. — Uber den Gipfeln des
Hochgebirges schwebt der riesige Kondor- Zu der Tierwelt der Anden