144 Das Deutsche Reich,
1. Die Oberrheinische Tiefebene.
1. Bodenform. Die Oberrheinische Tiefebene, das einzige größere
Tiefland Süddeutschlands, erstreckt sich von Basel nach NNO. bis Mainz
und Frankfurt a. M. Sie liegt als ebenes Tiefland zu beideu Seiten des
Rheins und senkt sich allmählich in n. Richtung sehr schnell bis Straßburg,
später langsamer. Im 8. ist die Ebene durch den K a i s e r st n h l, ein aus
Vulkangestein bestehendes, waldreiches Massengebirge unterbrochen.
Die Oberrheinische Ebene ist in der Tertiärzeit durch einen Einbruch der
Erdrinde, einen Grabenbruch, entstanden. Ursprünglich lag sie in gleicher
Höhe mit den begleitenden Gebirgen. Daher die große Ubereinstimmung der
gegenüberliegenden Gebirge in Bau, Art und Abdachung (siehe S. 1461).
Der rheinische Graben lief voll Wasser und bildete ein Meer, dann einen
See, der von dem Rhein schließlich zugeschwemmt wurde.
2. Bewässerung. Die Ebene wird ihrer ganzen Länge nach vom
Rhein durchzogen. Links ist der größte Nebenfluß die I l l, die unterhalb
Straßburg mündet. Von bier aus führt zwischen Rhein und III und dann
tmrch die Burgunder Pforte zum Rhonegebiet der Rhein-Rhone-
kanal. Rechts gehen dem Rhein vom Schwarzwalde der Neckar und vom
Der Rhein bei Karlsruhe.
Fichtelgebirge der Main zu. — Die Ufer des wasserreichen Rheins sind
eingedämmt, um das Ufergelände vor Überschwemmungen zu schützen. Der
Strom neigt hier zur Werderbildung. Uferversumpfung und zur Absonderung
toter Arme (vergl. vorstehende Skizze!) — Oberhalb Straßburg ist der Rhein
infolge starken Gefälles ein großes Wildwasser. — Unterhalb Straßburg
herrscht auf dem Rhein Schiffsverkehr. Der eigentliche Rheinhafen ist
indessen Mannheim; von hier ab ist der Rhein die befahrenste Wasser-
straße Deutschlands.