20 Allgemeine Erdkunde.
2. Der Indische Ozean füllt die weite Einbuchtung zwischen Afrika,
Asien und Australien aus. Die asiatische Küste ist für den Handel am
wichtigsten. Warum? Welche Meere liegen hier? Das Rote Meer ist seit
der Eröffnung des Sueskauals eine bedeutende Verkehrsstraße geworden.
Ter Grosze Ozean, auch Stiller Ozeau und Südsee*) ge-
nantit, bedeckt mehr als */» der Erdoberfläche. Beide Küsten sind von
Vulkanreihen begleitet. Tie asiatische Seite besitzt im anstralasiatischen
Mittelmeer das gliederreichste Jnselmeer der Erde, weiter n. die Reihe
umfangreicher aber flacher Randmeere, die sich bis zur Beringstraße hin-
ziehen und durch vulkanische Inselketten vom Ozean abgegliedert sind. Nenne
die Namen nach der Karte! Die amerikanische Küste bildet die l ä n g st e
und ungegliedertste Felsenküste der Erde. Die Südsee ist unter
allen Meeren am reichsten an kleinen ozeanischen Inseln. Der Name
„Stiller Ozean" (= Pacifischer Ozean) stammt von Magellan, der nach
seiner Fahrt durch die stürmische Magellaustraße diesen Ozean in hundert
Tagen durchfuhr, ohue daß ihm ein Sturm begegnete. — Für deu europäischen
Weltverkehr hat dieser abgelegene Ozean bei weitem nicht die Bedeutung,
wie das Atlantische Weltmeer, das Mittelmeer und selbst der Indische Ozean.
Das Südliche oder Antarktische Eismeer liegt am Südpol und ist die
füdpolare Fortsetzung der drei Ozeane. Das Seeklima erklärt die starke Ver-
gletscherung, die gewaltige Eisfelder ins Meer schiebt. — Das Gebiet zeigt zwei
größere Polarländer mit zwei Vulkanen.
3. Das Land.
A. Die Formen des Festlandes.
1. Wagerechte Gliederung. Mau unterscheidet den R n m p f und
die Glieder eines Festlandes und drückt die Gliederung aus, indem man
die Größenzahlen beider vergleicht. Glieder und Rumpf verhalten sich in
Europa =1:2 Australien (nur mit
Asien =1:3 den nächsten Inseln) = 1 : 36
Nordamerika =1:3 Afrika = 1 : 47
(mit den nördl. Inseln) Südamerika = 1 : 88
Daraus ergibt sich der Unterschied der gegliederten Nordfestländer von
den ungegliederten südlichen Kontinenten. Reiche Gliederung macht
einen Erdteil zugänglich, fördert Handel und Verkehr und
begünstigt die Kulturentwickelung des betreffenden Landes.
Die größten Halbinseln sind Arabien, Vorder- und Hinterindien. Halb-
inseln sind entstanden durch Abgliederung oder Angliederung. Ab-
gegliederte Halbinseln gehören der ganzen Bodennatur nach zu dem
Festlande und sind erst durch positive Strandverschiebung Halbinseln geworden,
wie z. B. Hinderindien, die Bretagne, Jütland, Jstrien. Angegliederte
Halbinseln waren ursprünglich Inseln, die landfest wurden, z. B. Krim,
Vorderindien, Morea, Malakka, Skandinavien mit Finnland und Kola, die
spanische Halbinsel. .
Die größten Inseln sind außer Grönland: Neu-Guinea, Borneo und
Madagaskar. Man unterscheidet festländisch e und ozeanisch e Inseln.
Jene begleiten in der Regel die benachbarten Küsten des Festlandes m lang¬
*) Der Entdecker, Balboa, entdeckte 1513 das Meer von der Landenge
von Panama aus.