Full text: [Teil 2 = Oberstufe] (Teil 2 = Oberstufe)

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Die fremden Erdteile. Amerika. 
2. Die drei südlichen Freistaaten, Peru, Bolivien und Chile sind 
durch Mineralreichtum ausgezeichnet, namentlich an Silber, Gold 
uud Kupfer. Eiue Folge der Regenlosigkeit des Küstensaumes ist das 
Vorkommen von Salpeter und Guano. Dieser ist zu mächtigen Lagern 
aufgehäufter Seevögeldung, der in Schiffsladungen aus Peru als wertvoller 
Dünger nach Europa verfrachtet wird. 
Perus Hst. ist »Lima, mit dem Hafen Callao (kaljao). — Im 
Gebirge die alte Jnkastadt Cnzco (kußko). 
Bolivia ist ganz Binnenstaat und daher in der Entwicklung gehemmt. 
Die Hst. wechselt. La Päz (paß) ist die größte Stadt. — Potosi (potoßl) 
zehrt vou altem Ruhme: es war früher die erste Bergstadt der Welt 
und berühmt durch seine Silberminen. 
Chile ist von allen Staaten Südamerikas am meisten fortgeschritten, 
weil die Weißen die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Im 8., in 
der Provinz und Stadt Valdivia, in Valparaiso und Santiago 
(= St. Jakobus) leben etwa 20 Tsd. Deutsche, die meist als fleißige 
Ackerbauer das Land bestellen. Chile ist das erste Salpeterland der 
Erde, Salpeter und Kupser beherrschen fast allein Chiles Ausfuhr. 
Der Mittelpunkt des trocknen Gebiets mit vorherrschendem Bergbau ist 
Jquique, das hauptsächlich die Ausfuhr bewältigt. 
Der deutsch-chileuische Handel umfaßt mehr als des chilenischen Außen¬ 
handels ; er steht an 2. Stelle. (Salpeter, Gold und Jod.) 
Im Ackerbaugebiet liegt die Hst. »Santiago, die größte Kordillerenstadt. 
Ihr Hafen ist Valparaiso (walparäißo), der größte Einsuhrhafen Chiles. 
Santiago und Buenos Aires find durch eine Eisenbahn verbunden. 
Bon Patagonien und Feuerland besitzt Chile die fjord- uud inselreichen 
westlichen Küstenländer. 
2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bergländer, a) Das 
Land. Ö. von den Kordilleren breiten sich drei große Tiesländer aus, die 
2/5 des Landes einnehmen. Südamerika ist das Land der Tief- 
länder. Sie heißen? 
Im X. der Llanos (ljänos) zieht sich das Küstengebirge von 
Venezuela uach 0. Zwischen die Tiefebenen schieben sich 2 Bergländer, 
das von Guayana (gwajana) uud das von Brasilien. Zeige und 
begrenze sie! 
Es sind diese Bergländer Uberreste einer uralten Landscholle, die in dem 
ungeheuren Zeitraum durch Abtragung sehr an Höhe verlor; daher die 
weiten Täler, die aufgesetzten Höhenrücken, deren härteres Gestein der 
Verwitterung mehr widerstand und daher die Seenarmut. Fast alle Flüsse 
verlassen das Bergland von Brasilien in Stromschnellen. Es ist reich an 
Gold und Diamanten. 
Die feuchten, seewärts gekehrten Abhänge und Täler des Brasilischen 
Berglandes tragen Urwald oder ausgedehnte Kaffee Plantagen; die 
große Kaffeeausfuhr wird besonders durch Santos und Rio bewerkstelligt. 
Außerdem gedeihen alle tropischen Gewächse. — Auf den regenärmeren 
Hochflächen und Westabhängen treten Trockenwälder mit laubwerfenden 
Bäumen oder Savannen mit Holzgestrüpp, hohen Gräsern und bunten 
Blumen auf. 
Die Llanos des Orinoko sind weite Tiefebenen w. und n. vom Strom. 
Wenn zu unsrer Winterszeit der 1^0.-Passat weht, fehlt der Regen.
	        
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