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Fig. 97. Tripolis.
Blick auf die flachen Dächer der Stadt, überragt von Minarets, den schlanken Türmen, von denen herab
der Wächter die Mohammedaner zum Gebete ruft. — Links das Meer.
(§ 152.) Tunesien.
130000 qkm; l3/s Millionen Einwohner.
Tunis liegt im Bereiche des Hochlands der Berberei. — Letzteres beginnt
am Atlantischen Ozeane in dem Gebirgszuge des Hohen Atlas (3500 m). An
diesen schließt sich im östlichen Marokko ein etwa 1000 m hohes Hochland an mit
Randgebirgen im N. und S., welche in dem Kap Bon und Kap Blanco endigen.
Die Hochfläche selbst, eine Steppe, reich an Halfagras, wird von vielen Salzsümpfen
(Schotts) durchzogen. In beiden Randgebirgen, besonders aber am Nordabhange,
finden sich gut bewässerte, fruchtbare Gebiete, Tell genannt, in denen Getreide,
Ölbaum und Südfrüchte gedeihen. Das Gebiet im 8. der Hochebene dagegen ist
berühmt durch seinen Reichtum an Datteln. Auch hier treten viel Schotts auf in
einer Senke, die westlich von der Kleinen Syrte liegt. — Die Bevölkerung dieses
ganzen Gebiets besteht aus den in den wenig zugänglichen Gebirgen wohnenden
Berbern, der Urbevölkerung des Landes, welche sich bei dem Ansturm der Araber
in die Gebirge flüchtete. Von ihren Stämmen ist der der Kabylen in Algerien
der bekannteste. Außer diesen treten noch auf Araber (Beduinen) und Mauren,
meist Bewohner der Städte, welche durch Vermischung der Berber mit Fremden
(meist Arabern) entstanden sind.
Tunesien, das „eigentliche Afrika" (Africa propria) der Römer, liegt an dem
Ostabhange des Berberischen Hochlands. Das Land, welches früher unter türkischer
Oberhoheit stand, ist jetzt französischer Schutzstaat. Der Boden ist fruchtbar und
erzeugt Getreide, Datteln, Öl u. a.; auch die Viehzucht ist nicht unbedeutend.
Die Hauptstadt Tunis (170000 Einwohner) in fruchtbarer Umgebung hat eine vorzügliche
Handelslage, da sie an der Mitte des Mittelmeeres gelegen ist. Der eigentliche Hafen ist Coletta.