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B. 1 Die Wohnsitze der Cherusker sind nicht genau zu bestimmen; sie wohnten
jedenfalls an der Weser und gegen Süden bis an den Harz.
2 Varns hätte seinem Schicksale entgehen können. Nocb am Tage vor dem Aus¬
bruch der Verschwörung, als er die Fürsten bei einem Gastmahle vereinigt hatte, bat ihn
Segest auf das dringendste, den Arminias gefangen zu halten; aber eine blinde Zuversicht
auf seine Macht verdeckte ihm den Abgrund, der sich vor seinen Füßen ansthat.
3 Der Teutoburger Wald ist ein Gebirge zwischen Ems und Weser, das sich in
einer Länge von 115 km von Nordwesten nach Südosten zieht. Wo eigentlich der Schau¬
platz der erwähnten Schlacht zu suchen ist, bildet eine viel umstrittene und noch heute
nicht entschiedene Frage.
4 Die gefangenen Römer hatten ein trauriges Los. An ihnen kühlten die er¬
bitterten Sieger nach heidnischer Weise ihren Rachedurst. Die vornehmsten Hauptleute
verbluteten an den Altären der Götter. Mancher angesehene Römer mußte als leibeigener
Hausknecht oder Viehhüter eines deutschen Bauern seine übrige Lebenszeit in den deutschen
Wäldern zubringen.
5 Vgl. das Lesestück: „Das Hermannsdenkmal". lCriiwells Lesebuch.)
W. Unter wessen Anführung gelang die Befreiung Deutschlands? Wer war
Hermauu? Wie sollte die rettende That ausgeführt werden? Was mußte zu dem Ende
geschehen? Wo fand die entscheidende Schlacht statt? Beschreibe deren Verlauf nach
den einzelnen Tagen! Welche Folgen hatte die Schlacht? Welches Schicksal wurde dem
römischen Heere zu teil? Welches seinem Anführer? Welche Wirkung hatte die Kunde
von der Schlacht auf den Kaiser? Welches war das Los Hermanns? Wie kam das?
Wie hat die Nachwelt seine Thaten anerkannt? Worin besteht sein Ruhm ?
Sch. Ü. 1. Hermann, ein Charakterbild. 2. Die Schlacht im Teutoburger Walde.
3. Vorbereitungen dazu. 4. Das Hermannsdenkmal (nach dem Lesebuche). 5. Wie be¬
wahrheitet sich an Hermann das Sprichwort: „Undank ist der Welt Lohn"?
1. Deutsche Völkervereine. — Seitdem Hermann die Römer besiegt
hatte, konnten diese Deutschland nicht mehr unterwerfen. Sie mußten sich
darauf beschränken, ihr Gebiet durch geeignete Befestigungen an der Nord¬
grenze gegen das Eindringen der Germanen zu sichern. Die besten Heere
stellten sie hier als Wache auf; zudem legten sie Wälle. Gräben und Mauern
an, deren Überreste bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben sind. Die
Befestigung der Grenze vermochte jedoch nicht, die Deutschen von Angriffen
auf das römische Reich abzuschrecken. Bei ihren siegreichen Kämpfen haben
die Germanen immer mehr erkannt, daß Einigkeit stark macht. Die zahl¬
losen kleinern Völkerschaften schlossen sich allmählich zu großem Völker¬
vereinen zusammen. Die bedeutendsten derselben waren die Alemannen, die
Franken, die Sachsen und die Goten? Immer gefährlicher wurde die
Schiffels, Handbuch der deutschen Geschichte. 2
6 Tacitus.
Die Völkerwanderung. (375-568.)
A. Pie Kunnen.