Object: Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes (Bd. 2, Abt. 2)

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Ackerarbeit 
Dreifelder¬ 
wirtschaft. 
Stadt in der Luft gesehen, und Haufen von Menschen seien zu Fuß 
und zu Roß von verschiedenen Gegenden her zu ihr hingezogen. 
Ekkehardi Ckron. ad a. 1099. SS. VI p. 214. 
31. (13. Jahrh.) Niemand soll sein Vieh, das dem Hirten 
folgen kann, zu Hause lassen, außer der Sau, welche Ferkel säuget. 
... — Niemand darf einen besonderen Hirten halten und so dem 
gemeinsamen Hirten den Lohn mindern, er habe denn 3 Hufen oder 
mehr, die sein Eigen oder sein Lehen sind. Ein solcher darf einen 
besonderen Schafhirten halten. — ... Den Lohn darf ihm niemand 
vorenthalten, damit das Dorf nicht hirtenlos bleibe. — Was man 
vor den Hirten treibt, bringt er's nicht wieder in das Dorf, so 
muß er es ersetzen.. .. Sachsenspiegel II, 54 § 1 — 4. 
32. (13. Jahrh. Karnahkarnanz verfolgte mit feinen Mannen 
Räuber.) Sie kamen in schnellem Ritte zu einem Felde im Walde. 
Da fand der ritterliche Mann Frau Herzeloydens Pfluge... und 
sah ihre Leute ackern. Sie säeten; darnach eggeten sie und schwangen 
den Stecken über den starken Ochsen. Der Fürst bot ihnen guten 
Morgen Parzival III vs. 259—267. 
33. (1025. In einer Hungersnot speiste Otto von Bamberg 
zahlreiche Arme aus seinen Vorratshäusern.) Als die Ernte nahte 
und die reifen Saaten überall der Sense begehrten, ließ er an alle 
Armen, welche er das ganze Jahr hindurch gespeist hatte, Sensen 
verteilen.... Am Feste des h. Jakob (25. Juli) sprach der beste 
Vater: „Lieben Söhne, das Land steht euch offen; die schlimmen 
Tage sind vorüber." Herbordi Vit. Ottonis I, 33. 
34. (Gegen Ende des 10. Jahrh.) Während das ganze Volk 
aus freien Stücken den Geburtstag des H. Ulrich beging, brachte ein 
Mann nahe der Donau mittels einer Harke das Heu in kleine Haufen 
zusammen. . . . Als er am andern Tage mit Wagen herbeikam, 
um dasselbe in seinen Heustall (foenarium) zu fahren, sahen die 
Haufen auswendig gut aus. Da er sie aber mit dem zweizinkigen 
Holze (der Heugabel) aufdeckte, fand er das innen liegende Heu in 
Asche verwandelt. Gerhardi Miracula S. Oudalr. cap. 27. 
SS. IV P. 424. 
35. [3u Drescharbeit s. Gesellsch. Leben Sz. 54.] 
36a- (1097. Wegen einer großen Überschwemmung konnte 
die Herbstaussaat nicht geschehen, und so folgte Mißwachs ber Feld¬ 
früchte. Sigeberti Cliron. ad a. 1097. SS. VI p. 367.
	        
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