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b. Das wein- und obstreiche Hardtgebirge setzt den Zug nach
N. bis zum Nahethal fort; sein höchster Punkt, der Donnersberg,
ist wenig höher als die Erhebungen des Odenwaldes.
Die wichtige (vielumkämpfte) „Kaiserstraße" zieht oou «Mannheim-
'Ludwigshafen über 'Kaiserslautern und Saarbrücken nach °Metj und
weiter über Verduu nach dem Marnethal (Paris).
§. 46. Y. Das Lothringische Hügelland, welches sich im W. an den
Wasgenwald und die Hardt anlehnt, erstreckt sich als niedrige, wellen-
förmige Fläche w. bis zum l. Ufer der Maas. Der bewaldete, niedrige
(aber schwer passierbare) W.-Rand, von dem ein Teil den Namen
Argonnenwald führt, bildet die Wasserscheide zwischen Seine und
Rhein. Das s. Randgebirge bilden die Sichelberge, an welche die
französischen Mittelgebirge ansetzen.
Mosel und Maas, welche in n. Richtung das Hügelland dnrch-
messen, haben ihre größte Annäherung bei Toul, wo sie vom Marne-
Rheinkanal durchschnitten werden.
Im N.-O. (auf deutschem Gebiet) birgt das Hügelland große
Kohlenschätze: Saarbrücken.
VI. Das Rheinische Schiefcrgebirge n.-w. vom Odenwald und
der Hardt ist eine trapezförmig gestaltete, wellige Hochebene mit einer
Mittlern Höhe von 500 m. Gegliedert wird das Gebirge durch den
Rhein und seine Nebenflüsse.
Der Rhein tritt bei Bingen in einem engen Thal') (Binger Loch)
in das Gebirge und bildet bei seinem Durchbruch malerische Felsgehänge,
von welchen alte Burgruinen herabschauen: Lurleiselseu, Siebeugebirge.
In dem engen Thal reiht sich Städtchen an Städtchen, umgeben von
Weinbergen. Die Gefahren für die Schiffahrt sind erst in nnserm Jahr-
hundert durch Felssprengungen beseitigt.
Die Gebirgshälften zu beiden Seiten des Rheinthales sind dann
wieder durch Querthäler zerschnitten, welche die Nebenflüsse des Rheins
gebildet haben.
L. empfängt er die Nahe (Grenze nach der Hardt); weiter die
Mosel vom Sulzer Belchen, welche (nach ihrem Lauf in Lothringen) bei
'Trier in das Schiefergebirge eintritt und in vielfach gewundenem Lauf
den Rhein bei (dem stark befestigten) 'Koblenz erreicht. Unterhalb 'Trier
wird viel Weinbau getrieben.
Zwischen Nahe- und Moselthal erhebt sich der H uns rück, der
mit seinen bewaldeten Bergkuppen ein eigenes Gepräge im Rheinischen
Schiefergebirge hat.
Die Hochstächen n.-w. der Mosel, in welchen etwa eine Linie von
^Lüttich nach 'Trier die Eifel von den Ardennen trennt, sind
') Vorher '/? km breit, wird er auf '/» der Breite eingeengt.